Jeder Fotograf hat irgendwann sein Genre gefunden, mit dem er sich intensiv beschäftigen möchte. Mit dem Wuppertaler Fotografen Martin Hülle verbinde ich seine Leidenschaft zu Wanderungen und Fotografie. Wenn ich seinen Namen hören, kommen mir direkt seine Bilder des Nordens in den Sinn, die er in seiner ganz eigenen Art festhält.
Umso mehr freute ich mich, als mir Martin sein aktuelles Buch „Another Time, Another Place“ zur Rezension anbot, und wir im Podcast darüber ausführlichen sprechen konnten.
Über den Autor:
Für Martin Hülle stand bereits früh fest, was er gerne machen möchte: Reisen und Fotografieren, und diesen Wunsch verfolgte er auch konsequent und reist heute alleine, mit Familie, Freunden oder Fotogruppen vornehmlich in den Norden. Dort dokumentiert er die Landschaft, wie er sie auf teils mehrwöchigen Wanderungen wahrnimmt. Das aktuelle Buch „Another Time, Another Place“ ist nach „Mein Norden“ bereits sein zweiter Bildband. Seit ein paar Jahren ist er offizieller Fujifilm-X-Photographer und war aus diesem Grund auch Teil des Buches „Fujifilm X-photographers: Vom Fotografieren mit dem Fujifilm X-System„.
Über das Buch:
Der Bildband „Another Time, Another Place“ ist das zweite Buch vom Wuppertaler Fotograf Martin Hülle. In diesem Buch schildert er seine Erlebnisse von diversen Wanderreisen, hauptsächlich auf der Nordhalbkugel.
Im Vordergrund des Buches stehen seine knapp 100 Fotografien, die der Fotograf großformatig in dem etwa 30 cm breiten Bildbandes präsentiert.
Noch vor dem Vorwort präsentiert er fünf großformatige Schwarz-Weiß-Aufnahmen, die beeindrucken ohne nach „klassischer“ Landschaftsfotografie auszusehen.
Aber was ist „Klassische Landschaftsfotografie“ und was macht Martin Hülle anders? Nach meinem ganz persönlichen Empfinden sind viele Landschaftsmotive zur optimalen Tageszeit, bei bestem Wetter und unter idealen Aufnahmebedingungen, vielleicht auch mit Hilfe von Filtern, aufgenommen worden. Dadurch entstehen ohne Frage meist tolle, geradezu imposante Fotografien, die manchmal sogar beeindruckender sind als die Realität. Martin verfolgt meines Erachtens jedoch einen etwas anderen Weg. Er nimmt die Natur so auf, wie er sie zu dem Zeitpunkt gerade wahrnimmt. Wenn es regnet, sind die Fotos etwas trist, und wenn das Licht etwas schwächer ist, wirken die Fotos etwas matter. Dieser Stil zieht sich auch durch das gesamte Buch. Im Podcast spricht er von seinem dokumentatorischen Ansatz seiner Fotos. Dies ist auch den teils mehrwöchigen Wanderungen geschuldet, da er dabei die Situation aufnehmen muss, wie er sie vorfindet und nicht mehrere Tage an einem Ort verweilen kann. Und da er beim Wandern fotografiert, „verirren“ sich auch mal seine Wanderbegleitungen und sein Zelt in die Fotos. Meines Erachtens unterscheidet er sich so von anderen Landschaftsfotografen.
In knappen Texten schildert der Fotograf seine Erlebnisse der Reisen, wo durch das Betrachten des Buches aufgelockert wird.
Am Ende des Buches findet der Lesende noch einen kurzen Lebenslauf und vor allem einen Index, auf dem die Fotos dem jeweiligen Aufnahmeort zugeordnet werden, denn eine Erklärung als Untertitel findet man auf den einzelnen Seiten nicht. Beim Betrachten dieses Index war ich überrascht, denn zwischen Lofoten, Island und Schottland hatte ich Argentinien schlicht nicht vermutet und auch nicht erkannt.
Gedruckt wurde der knapp 200 Seiten umfassende Bildband in einer Druckerei in Wuppertal auf MagnoVolume Papier, so dass die Haptik des Buches die Hochwertigkeit unterstützt.
Fazit:
Die Schönheit der Natur festzuhalten, ist das Ziel der Landschaftsfotografen. Meines Erachtens geht Martin Hülle dabei einen eigenen Weg. Seine Landschaftsfotografie dokumentiert die Schönheit, so wie er sie durch den Sucher seiner Kamera auf seinen Wanderungen erlebt. Ich mag diesen Ansatz sehr und finde dadurch das Blättern in seinem Bildband “Another Time, Another Place“ nicht langweilig. Im Gegenteil: bei mir macht das Buch Neugier auf mehr und ruft Fernweh hervor.
Podcast:
Im Podcast sprechen Martin und ich über sein Wanderungen. Er nimmt uns mit in seine Vorbereitungen und seine Fotografie. Ein wenig Fernweh bekommt man dann doch, hört rein:
Empfehlungen:
Ragnar Axelsson (Amazon * / Thalia *)
Podcast-Tipp:
Viel Schönes dabei – Sebastian H. Schröder
Eckdaten zum Buch:
Hardcover
192 Seiten
MagnoVolume 1.1 (170g/m2)
ca. 28 x 24,5 cm
49€
Eigenverlag
Limitierte Auflage – 2021
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Martin hat mir freundlicherweise das Buch als Rezensionsexemplar zu gesandt, vielen Dank dafür!
