Europa, der zweit kleinste Kontinent der Welt. Rund 700 Millionen Einwohner leben in etwa 50 Ländern. Dadurch gibt es in Europa viele, ganz unterschiedliche Grenzen. Das Thema „Europa“ hatten wir uns für die aktuelle Ausgabe der Fotobuch-Plauder-Ecke ausgesucht. 

Den Podcast findet Ihr -wie immer- hier:

Und wer mag, kann sich die Episode auch auf YouTube ansehen!

Florian wählte mit „Helvetica“ von Andreas Herzau einen Bildband aus der Mitte Europas.

Helvetica

Andreas Herzau

Nimbus Verlag

Erscheinungsjahr 2017

96 Seiten

ca. 24 x 33 cm

38€

ISBN 978-3-03850-039-1

Seinen Beitrag dazu findet Ihr -wie immer- in seinem Blog


Titel - Borderline - Valerio Vincenzo

Meine Wahl fiel auf Valerio Vincenzo, ein italienisch – französischer Fotograf, der in einem Langzeitprojekt die Grenzen Europas bereiste und fotografisch festgehalten hat. Die Bilder zeigt er in Ausstellungen und in dem, leider mittlerweile vergriffenen Bildband: „Borderline“

Borderline

Valerio Vincenzo

Lannoo

Erscheinungsjahr 2017

192 Seiten 

ca. 24 x 29 cm

39,99 € (leider nur noch im Antiquariat erhältlich)

ISBN 978-9401440660

Über den Fotografen: 

Valerio Vincenzo wurde 1973 in Neapel geboren. Im Rahmen seines Studiums zog er nach Frankreich und erlebte die bürokratischen Hürden, die die Grenzen in Europa damals mit sich brachten. Auch dadurch entstand später die Idee, die heute deutlich schwer zuerkennenden Grenzen festzuhalten. Zunächst arbeitete er als Unternehmensberater, bevor er sich gänzlich der Fotografie als Beruf verschrieb.

Inhalt - Borderline - Valerio Vincenzo

Über das Buch: 

Borderline ist ein etwas größer als DIN A4 großer Bildband mit rund 190 Seiten. Auf den kräftigen Blättern des Bildbandes werden 130 Fotografien, die Valerio Vincenzo im Rahmen seiner Reisen quer durch Europa aufgenommen hat, gezeigt. Insgesamt ist der Fotograf im Zeitraum zwischen 2006 und 2019 rund 20.000 km quer durch Europa gereist, immer auf der Suche nach neuen, bemerkenswerten Grenzpunkten. Die Fotografien stellen die Ränder verschiedener europäischen Ländern dar, manchmal deutlich gekennzeichnet durch Grenzsteine, andere Male allenfalls angedeutet zuerkennen. Sortiert hat der Fotograf diese Bilder nach der Art der Ländergrenze, so findet man zunächst natürliche Grenzen durch Wasserläufe wie Flüsse und Seen, danach Grenzen in Wäldern und auf Feldern oder auch in der Stadt. Um sich besser zu orientieren, wurde unter jedem der quadratischen Fotos eine kleine Markierung, die die jeweiligen benachbarten Länder als kleine Grafik darstellt, beigefügt. 

Bei den Bilder konzentriert sich Vincenzo auf die Vielseitigkeit Europas. Grenzen im hohen Norden mit typisch skandinavische Landschaft findet man im Bildband genauso wie beinahe prärieartig anmutende Steppe zwischen Spanien und Portugal. Auch Menschen sind auf Bildern zu erkennen, wie beispielsweise an der deutsch-schweizerischen Grenze in Büsingen, die mitten durch einen Café verläuft. Allerdings findet man diese oft nur als Beiwerk. Vincenzo stellt hauptsächlich die Natur in den Vordergrund. Alle gezeigten Bilder sind quadratisch abgebildet, und variieren nur durch die Größe , so dass manchmal zwei zueinander passende Bilder auf einer Seite gedruckt werden, manchmal ein großformatiges Quadrat den Bildband füllt. 

Außer einem auf Englisch und Französisch geschriebenen Vorwort und einem ebenfalls zweisprachigen, erklärenden Nachwort findet man im Buch wenig Text. Insbesondere der Ort der Aufnahme wird nur selten erwähnt. Hier hilft allerdings eine Karte bzw. die GPS-Koordinaten, die der Fotograf am Anfang des Buches beifügt.

Das im Lannoo Verlag erschienene Buch zeugt von hoher Qualität, der Einband ist matt, die Seiten sind  kräftig, wodurch die Fotografien gut zur Geltung kommen. 

Inhalt - Borderline - Valerio Vincenzo

Fazit:

Das unbeschwerte Reisen quer durch Europa ist ein hohes Gut, welches ich sehr schätze. Noch in meiner Kindheit waren Grenzposten viel präsenter als heute, wo man manchmal die Landesgrenze verläßt, ohne es zu bemerken.

Genau diesem Phänomen hat sich Valerio Vincenzo fotografisch genähert und die Grenzen bereist und fotografiert. Ich mag die Idee, einmal für ein Projekt quer durch Europa zu reisen. Manche Stelle erkennt man auf Vincenzos Bilder wieder, manchmal rätselt man, wo denn die auf dem Bild gezeigte Grenze verläuft, und auf wieder anderen Fotos muß man über den Grenzverlauf schmunzeln. 

Mir gefällt das: Grenzen ohne Stacheldraht und Schlagbaum.

Inhalt - Borderline - Valerio Vincenzo

Links:

Website – Valerio Vincenzo

Fotostrecke auf Spiegel.de

Artikel im Tagesspiegel

Borderline – Amazon *

Andreas Herzau

Helvetica – Amazon *

Altona93

Inhalt - Borderline - Valerio Vincenzo

Inhalt - Borderline - Valerio Vincenzo

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