Ein weiteres Fujifilm-lastiges Buch? Ja, wahrscheinlich schon ein wenig, wie der Titel: Fujifilm X-Photographers * nun mal verrät. Ich finde aber, dass das Buch deutlich mehr ist als eine etwas dickere Werbebroschüre für Fujifilm-Kameras. Der Titel und der Schwerpunkt des Buches sind vielleicht sogar ein Stückweit irreführend.
Das Buch stellt ausführlich sechs Fotografen mit ganz unterschiedlichen Schwerpunkten vor. Die Gemeinsamkeit ist das Handwerkzeug, das die Fotografen benutzen, die Herangehensweise an die Fotografie gänzlich unterschiedlich.
Freundlicherweise hat mir der Franzis-Verlag das Buch zur Rezension zugesandt.
Und noch eine erfreuliche Mitteilung, das Buch kostete beim Erscheinen im vergangenen Jahr 49,95 €, mittlerweile wurde der Preis auf 14,99 € gesenkt.
Über die Fotografen:
Christian Ahrens wurde 1964 in Giessen geboren und studierte Journalismus und Film- Fernsehwissenschaften. Seit den 80er Jahren beschäftigte er sich mit der Fotografie und wagte schliesslich 2005 den Schritt in die Selbständigkeit. Sein Schwerpunkt sind Industrie- und Technologie-Aufnahmen.
Martin Hülle wurde 1973 in Wuppertal geboren und beschäftigte sich seit seiner Kindheit mit der Fotografie. Seine Liebe zum Reisen und seine Leidenschaft zur Fotografie verband er und spezialisierte sich auf Outdoor- und Naturfotografie in abgeschiedenen Gegenden.
David Klammer wurde 1961 in Berlin geboren. Nach seinem Studium der Kommunikationswissenschaften arbeitete er als Fotograf für viele bekannte Magazine. Sein Themenschwerpunkt ist deshalb auch die Reportage, er findet daneben aber auch immer wieder Zeit für die inszenierte Fotografie.
Thorsten Rother wurde 1970 in Osnabrück geboren. Nach einer kaufmännischen Ausbildung und der Gründung einer eigenen Werbeagentur begann Thorsten Rother in den 1990er Jahren in der Fotografie Fuß zu fassen. Die Portrait- und Dokumentar-Fotografie ist sein künstlerischer Schwerpunkt.
Peter Steffen wurde 1964 in Celle geboren. Nach einer Fotografen-Ausbildung und dem Erlangen des Meisterbriefs fand er durch Zufall den Weg zum Pressefotografen und arbeitet mittlerweile für die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Sein fotografischer Schwerpunkt ist die Dokumentation- und Sportfotografie.
Bertram Solcher wurde 1961 in Marburg geboren und studierte Medizin. Schön während des Studiums in Marburg und Hamburg fotografierte er für Tageszeitungen. Anfang der 2000er Jahre machte er sich mit der Werbefotografie selbständig. Sein fotografischer Schwerpunkt liegt in der Dokumentation medizinischer Themen.
Aus dem Klappentext:
Dieses Buch ist eine Hommage an das FUJIFILM X-System. Mit der X100 hat FUJIFILM im Jahr 2010 einen Meilenstein in der digitalen Fotografie gesetzt, indem das Unternehmen die Tugenden der klassischen, traditionellen Bedienung in eine ultramoderne und zeitgemäße Systemkamera transferierte. Aktuell ist die Mittelformat GFX 50S aus dem Jahr 2017 der High-End-Status der Kameratechnik.
Dieses Buch ist kein Kamerabuch – es ist ein Werk, in dem sechs Berufsfotografen ganz unterschiedlicher Genres aus ihrem Leben und von ihrer Arbeit mit der FUJI erzählen.
Die Herausgeber Ulrich Dorn und Jörg Schulz haben sich mit den Fotografen Christian Ahrens, Martin Hülle, David Klammer, Thorsten Rother, Bertram Solcher und Peter Steffen über ein Jahr lang in persönlichen Gesprächen, Teamrunden und Telefonaten ausgetauscht und diskutiert. Die Essenz des intensiven Austauschs ist dieses Buch: Es beschreibt das Leben als Fotograf und zeigt anhand unterschiedlichster Motivwelten die Möglichkeiten, die die FUJI-X-Kameras im täglichen Einsatz bieten.
Dieses Buch ist eine Inspiration für jeden Fotofreund und ein einzigartiges Must-have für jeden FUJI-Fotografen.
Über das Buch:
Das längliche, schwere Buch präsentiert sich im schlichten Schwarz. Drei Portraits -von Thorsten Rother fotografiert- zieren das Titelbild. Die Bildüber- und -unterschriften betonen die Herstellung der Fotos mit dem Fujifilm X-System.
Die oben genannten Fotografen stellen in dem Buch ihre verschiedenen Portfolios in großformatigen Bildern vor. Dabei wird jedem Fotografen sehr viel Platz eingeräumt: das Kapitel eines jeden Fotografen umfasst rund 50 Seiten. Der Schwerpunkt des Buches liegt in der großformatigen Präsentation der Bilder. Die Druckqualität und Bildwiedergabe ist demnach ganz hervorragend. Kleine Bildunterschriften zeigen dem Leser die Belichtungsinformationen. Auf einer ersten Seite eines jeden Fotografenportfolios wird die Biografie kurz skizziert. Zusätzlich erhält man Links zu seinen Webseiten oder seinen Portfolios in den Sozialen Medien, so dass man – wenn man möchte- sich noch tiefer mit dem jeweiligen Fotografen beschäftigen kann.
In Interviews und Texten werden Hintergründe zu den fotografierten Projekten erläutert, aber auch noch einmal ausführlicher zum gewählten Equipment bezug genommen. Dabei findet man auch immer mal wieder das ein oder ander Produktbild, und da wäre dann der Bezug zu Fujifilm. In wieweit man sich dafür persönlich interessiert, bleibt jedem selbst überlassen.
Nach jedem vorgestellten Fotografen wird auf einer Doppelseite eine Kamera aus dem Hause Fujifilm präsentiert. Die Fans des Systems mögen es wahrscheinlich, alle andere merken dadurch, dass ein neues Kapitel beginnt 😉
Fazit:
Der Fotograf macht das Bild, nicht die Kamera – diesen Grundsatz unterstütze ich sehr und bin davon überzeugt, dass man auf vielen Fotos nicht erkennen kann, welches Equipment verwendet wurde. Umso mehr zögerte ich auch beim Titel dieses Buches. Natürlich ist das Buch sehr Fujifilm geprägt, immer wieder tauchen Produktfotos der unterschiedlichen Kameras auf und es wird Bezug auf die verwendete Fujifilm-Ausrüstung genommen.
Die Fotografen und deren vorgestellten Portfolios zeigen tolle Fotografien, unabhängig von der verwendeten Ausrüstung.
Ich schätze an diesem Buchprojekt, dass ich die Arbeit von sechs Fotografen und deren Motivation kennenlernen durfte, von denen ich 5 noch nicht kannte. Das Betrachen der Portfolios im gedruckten Werk ist aus meiner Sicht etwas anderes als das Durchscrollen digitaler Bildarchive oder Streams in diversen Plattformen.
Aus meiner Sicht ist das Buch deshalb nicht nur etwas für Menschen, die eine Fujifilm-Kamera zu hause haben, sondern für jeden, der einfach gerne sich die Arbeit andere Fotografen ansieht. Über die gezeigten Produktbilder kann man auch gut hinweg sehen, wenn man sich nicht so sehr für Fujifilm interessiert.
Eckdaten zum Buch:
Hardcover
320 Seiten
ca. 25 x 31 cm
Erschienen März 2018
ISBN: 978-3-645-60553-3
14,99 € (D)
Links:
Website – Peter Steffen
*Affiliate-Link
Das Buch wurde mir vom Franzis-Verlag als Rezensionsexemplar überlassen. Vielen Dank dafür. Meine ehrliche Bewertung ist davon natürlich unabhängig.
23. September 2019 um 14:07 Uhr
Hallo, Thomas,
danke für diesen Tipp. Ich habe mir das Buch gekauft und mich, als „betroffener“ X-Fotograf, sofort festgelesen. Tolle Fotos, sehr gute, auch durchaus kritische Erfahrungs- und Hintergrundberichte zu den Fujikameras, spannende Beschreibungen, wie die Fotografen zu dem wurden, wer und was sie sind – und dann noch der unschlagbar günstige Preis von knapp 15 Euro für ein über 300 Seiten starkes, kiloschweres, sehr gut gedrucktes Fotobuch.
24. September 2019 um 23:25 Uhr
Hallo Klaus,
es freut mich, dass Du durch meine Buchvorstellung auf das Fujifilm-Buch aufmerksam wurdest.
Vielen Dank für Dein Feedback
Thomas