Während einer mehrmonatigen beruflichen Auszeit reiste Florian Renz in einige, weit entfernte Länder, unter anderem nach Indien, in das Land, das ihn an meistem faszinierte und an das er einen fotografischen Liebesbrief verfasste: seinen Bildband „Dear India“.

Über den Fotografen:

Florian Renz studierte Soziologie und arbeitet seit vielen Jahren in der Marktforschung im schönen Hamburg. Der gebürtige Schwabe beschäftigt sich in seiner Freizeit intensiv mit der Fotografie, was man auch in vielen Blogbeiträgen unter www.florian-renz.de lesen kann. 

Mit seinem ersten Bildbandprojekt „Lockdown Hamburg“, in dem er das veränderte Hamburg, während der Corona-Pandemie portraitierte, veröffentlichte er sein erstes Buchprojekt und war damit auch bereits in der Fotobuch-Ecke zu Gast. 

Klappentext:

„The emotion you ignite in me is beyond words.

I had to capture it in photographs, dear India!“

Inhalt - Florian Renz - Dear India

Über das Buch:

Bei Öffnen des Paket fällt mein Blick auf ein Buch, mit kräftigen Pappumschlag und offenen Buchrücken. Die Farbe Orange dominiert den Titel. Der Rand wird von orangen und grünen Streifen verziehrt. Durch diese Zusammensetzung wird, noch bevor man den Titel liest, die Assoziation eines Luftpostbrief hervorgerufen.

In geschwungenen Buchstaben findet man den Titel des Buches „Dear India – A Love Letter in Photographs“. 

Auf den ersten Seiten des Buches entdeckt man einen einleitenden Brief des Fotografen an Indien in englischer Sprache verfasst, gefolgt von Bildern des Besuchs des asiatischen Subkontinents. Nur selten werden die Bilder von kurzen Zitaten, die an den roten Faden des Liebesbriefes erinnern, unterbrochen. 

Die Bilder sind dabei aus ganz unterschiedlichen fotografischen Genres. Man findet chaotisch anmutende Strassenszenen, Bilder von Menschen an Tempelanlagen und natürlich auch von der indischen Sehenswürdigkeit überhaupt: dem Taj Mahal. Dabei versuchte  Florian das Gebäude anders zu präsentieren, als man es von Postkaten kennt. So wird es beispielsweise beiläufig im Hintergrund gezeigt, während als Hauptmotiv zwei Frau auf einem staubigen Feldweg mit ihrem Vieh entlang gehen. 

Einen großen Teil des Buches nehmen die Fotos von verschiedenen Holi-Festen ein, dem indischen Frühlingsfest, bei dem sich Menschen mit Farbpulver und farbigen Wasser bestreuen. Dabei zeichnen sich Florians Bilder durch eine enorme Nähe aus. Er ist mittendrin in der feiernden Menschenmenge. Man spürt in seinen Bildern geradezu die Hitze, den Lärm und die Farben des Pulvers.

Insgesamt findet man auf rund 80 Seiten ebenfalls in etwa so viele Bilder, die grossformatig in hervorragender Qualität auf ungestrichenem Papier gedruckt wurden. Ein grüner Faden, den man insbesondere am offenen Buchrücken erkennen kann, hält die einzelnen Seiten zusammen. 

Meinem Buchexemplar – und wie Florian mittlerweile bestätigte bei allen anderen Exemplaren auch – lag noch eine kurze, etwa DinA5 große Broschüre, in denen Florian sein Projekt noch einmal genau erläutert, die wenigen Texte übersetzt, und -was mich am meisten beeindruckte- jedes Bild kommentiert. Dabei erzählt er den Hintergrund zum Bild, seine Überlegungen bei der Bildauswahl oder eine kurze Entstehungsgeschichte. Für Fotografen interessant sind dann auch noch die sogenannten Exif-Daten, also die Informationen über die gewählte Kamera, das Objektive und die Belichtungseinstellungen. Auf diese Art und Weise erhält man noch einmal detaillierte Informationen zur Reise und zum Entstehungsprozess.

Fazit:

Mich hat es bislang noch nie bis Indien verschlagen, weshalb ich völlig unvoreingenommen mir diesen Bildband von Florian Renz anschauen konnte. Mir gefallen die Farben und das spürbare Leben auf den Straßen, mir gefällt der Trubel bei Holi-Fest, auch wenn ich mich vermutlich abseits des Getümmels aufgehalten hätte. Außerdem gefällt mir die Haptik, des kleines Buches, die Pappe, das Papier und ja auch der offene Buchrücken passt dazu, obwohl ich normalerweise mit diesem Gestaltungselement eher fremdel. Natürlich ist mir bewußt, dass man mit 80 Seiten nicht den siebtgrößten Staat der Welt in Gänze abbilden kann. Mir geben Florians Bilder jedoch einen hervorragenden Überblick auf ein, mir unbekanntes Land und läßt mich auch durch seine persönliche Sichtweise an seiner Liebe zu Indien teilhaben. Nicht vermissen möchte ich dabei das Begleitheftchen, das ich beim Blättern durch das Buch daneben liegen hatte und für beinahe jedes Bild darin nachlas.  Also alles in allem ein gelungener Bildband, mit dessen Erlös Florian erneut sein Kinderheim-Projekt in Südindien unterstützt. 

Inhalt - Florian Renz - Dear India

Podcast:

Im Podcast spreche ich mit Florian über seine mehrwöchige Indienreise, seine Erlebnisse und die Entstehung seines persönlichen Buchprojektes.

Empfehlungen:

Steve McCurry – Indien (Amazon * / Thalia *)

Harry Gruyaert – India (Amazon * / Thalia *)

Inhalt - Florian Renz - Dear India

Eckdaten zum Buch:

Hardcover

84 Seiten

ca. 19 x 24 cm

Erschienen August 2023

Eigenverlag

25 €

Links:

Website von Florian Renz

Shop

Kidz Shelter

Abenteuer Reportagefotografie

buch.one-Website


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Vielen Dank, Florian, dass Du mir Dein Buch geschickt hast.