Menschen, Tiere, Landschaften – dies zu Fotografieren ist schwer. Aber ein einfaches Produkt, auf einem hellen Untergrund? Was soll daran schwer sein, dachte ich zumindest lange Zeit, bis ich mich an die Materie heranwagte.

Wir sind täglich in der Werbung von tollen Produktaufnahmen umgeben, wenn man aber einmal versucht, etwas ähnliches zu produzieren, merkt man erst, welche Schwierigkeiten hinter dem vermeintlich einfachem stecken. Im mitp-Verlag ist bereits vor einigen Jahren ein Buch zum Thema: Professionelle Produktfotografie (Amazon * / Thalia *) erschienen, dass sich genau mit dieser Herausforderung beschäftigt. Im vergangenen Jahr ist eine zweite, aktualisierte Auflage veröffentlicht worden.

Freundlicherweise hat mir der Verlag das Buch zur Rezension überlassen.

Über den Autor:

Eigentlich wollte Oliver Feld nach dem Abitur Betriebswirtschaftlehre studieren, merkte dann aber sehr zügig, dass er lieber doch etwas „Praktischeres“ lernen wollte. Über ein Praktikum fand er dann schliesslich eine Ausbildungsanstellung bei einem Werbefotografen. Dieses Genre ließ ihn nicht mehr los. Bis heute betreibt er ein Werbe- und Produktfotografie Studio in Offenbach.

Aus anfänglichen Tutorials zum Thema entwickelte sich das vorgestellte Buch und er gibt mittlerweile auch Workshops dazu.

Inhalt - Professionelle Produktfotografie

Aus dem Klappentext:

Die Produktfotografie ist einer der wichtigsten Bereiche der Werbefotografie. Eine angemessene und verkaufsfördernde Darstellung unterschiedlichster Waren erfordert vor allen Dingen ein tiefgreifendes Wissen um Licht und Beleuchtung.

In diesem Buch geht der Produktfotograf Oliver Feld zum einen auf technische Aspekte wie die unterschiedlichen Lichtsituationen oder die Lichtquellen in einem Studio ein. Er zeigt zum anderen aber auch an Beispielaufbauten, welche Effekte sich mit welcher Lichtführung erzeugen lassen.

Zuerst erfahren Sie von den Möglichkeiten, die selbst das einfachste Equipment schon bietet: Allein mit Schreibtischlampe, Spiegel und Papier setzt der Autor eine Gummiente ansprechend in Szene.

Durch eine Vielzahl unterschiedlicher Anwendungsbeispiele wie Food-, Leder- oder Chrom-Motive sowie einem Ausflug in die 360°-Fotografie werden anschließend die Anforderungen an Equipment und Fotograf immer weiter erhöht. Ein zusätzliches Kapitel dieser Neuauflage beschreibt die komplexe Bildbearbeitung und -montage.

Mit diesem Lehrbuch wird unterhaltsam verdeutlicht, welche Vielfalt und welche Stolpersteine die professionelle Produktfotografie bereithalten kann.

Über das Buch:

Das annähernd quadratische Buch mit weichem Softcover-Einband ist aufgebaut wie ein klassisches Lehrbuch. In insgesamt 17 Kapiteln beschreibt Oliver Feld zunächst die Technik mit Licht, Kamera und Objektiv. In den weiteren Kapiteln wird jeweils ein Produkt speziell fotografiert. Dabei behandeln die ausgewählten Produkte jeweils eine andere Schwierigkeit. Der Fotograf beginnt mit der Darstellung einer Badewannen-Ente, dem Modell seiner Internet-Tutorials. Danach behandelt er die Fotografie eines Smartphones und auch das Genre Food-Fotografie. Meine persönliches Highlights waren die Kapitel Chrom und Glas. Das hierbei fotografierte Besteck und Weinglas soll dabei mit gezielten Reflexen in Szene gesetzt werden, etwas was für mich besonders schwer ist. Im Buch lernt man nun den richtigen Umgang mit den Reflexionen.

Inhalt - Professionelle Produktfotografie

Auch wenn der Fotograf sich mit dem Buch, gemäß des Titels, an die professionelle Produktfotografen wenden möchte, so findet man im Buch aber auch viele Tipps, die man mit einfachen Mitteln fotografieren kann. Auch bei Oliver Feld wird nicht jedesmal eine Studio-Blitzanlage verwendet, sondern es wird auch einmal auf Sonnenlicht und Schreibtischlampe zurückgegriffen.

Jedes Kapitel ist reichlich mit Produktfotos und Aufnahmen vom Set versehen. Zusätzlich hat der Autor zum Teil Skizzen von Licht-Settings beigefügt, um den Einfall des Lichtes besser zu visualisieren

Die Sprache, in der Oliver Feld alles beschreibt, ist humorvoll, zum Teil vielleicht auch ein wenig albern. Ich persönlich mag diese Herangehensweise, und das Wesentliche, die Anfertigung von Produktfotografien, gerät dadurch nicht in den Hintergrund.

Die Qualität des Buches ist hervorragend. Der Autor selbst beschreibt im Vorwort, dass sich die 2019 erschienene Auflage lediglich in einem Kapitel von der ersten Auflage unterscheidet. Die Bilder und Anleitungen sind jedoch weitestgehend zeitlos. Man erkennt vielleicht an Screenshots oder dem fotografierten iPhone, dass es sich nicht um die aktuelle Generation handelt. Die Prinzipien der Fotografie haben sich jedoch nicht verändert.

Fazit:

Wenn man zum Fotografieren nicht hinausgehen kann, schnapp ich mir meine Kamera, um zuhause ein paar Fotos aufzunehmen. Und so wie ich es mag ab und an Essen zu fotografieren, gibt es hin und wieder die Gelegenheit Produkte schön in Szene zu setzen. Dabei merkt man erst wie schwer dies eigentlich ist und auf welche Details es ankommt.

Oliver Feld zeigt dem Leser diese Fallstricke und gibt anschauliche Tipps, wie man die Probleme meistert. Besonders gut haben mir dabei zwei Dinge gefallen:

Zum einen wendet sich das Buch, wenn man den Titel beachtet, nicht ausschliesslich an professionelle Fotografen. Es werden zum Beispiel auch improvisierte Aufbauten bei Sonnenlicht oder mit einer Bürolampe gezeigt. Zum anderen gefällt mir die verwendete Sprache. Das eigentliche Sachbuch ist auch amüsant zu lesen. Der Schreibstil erinnert mich an Bücher von Scott Kelby * . Und mancher Schluß eines Kapitels sorgt für ein Schmunzeln beim Leser.

Podcast:

Seite - Professionelle Produktfotografie

Eckdaten zum Buch:

Softcover

216 Seiten

ca. 22 x 22 cm

2. Auflage (Januar 2019)

mitp-Verlag

29,99 €

ISBN: 978-3-9584-5831-4

Links:

Website von Oliver Feld

Verlagswebsite

Thalia-Link *

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Das Buch hat mir freundlicherweise der mitp-Verlag als Rezensionsexemplar überlassen. Vielen Dank dafür.