Es gibt neben Frühling, Sommer, Herbst und Winter noch eine fünfte Jahreszeit, die zumindest im Rheinland eifrig gefeiert wird: den Karneval. Als Kind dieser Region kommt man gar nicht daran vorbei, sich mit diesem Phänomen zu beschäftigen. Auch ich habe den lokalen Karneval bereits aktiv mit gestaltet und geniesse – zumindest in Teilen – das jecke Treiben.

Der Kettler-Verlag, in dem auch das Buch über die Gladbacher Borussia erschienen ist, hat mir den Bildband „elf uhr elf“ *, eine Dokumentation zum Kölner Karneval, zur Rezension überlassen.

Inhalt - Elf Uhr Elf - Karneval

Aus dem Klappentext:

Aber es gibt Menschen, das muss man mir glauben, ich habe sie nämlich selbst gesehen, die können Karneval feiern, die können im dionysischen Ausnahmezustand vollends aufgehen, ohne Ihrer Würde verlustig zu gehen. Es sind großartige Menschen und sie sollten uns allen ein Vorbild sein, denn sie sind das Schönste, was es auf der Welt gibt: Ausnahmen.

Lars Weisbrod
Inhalt - Elf Uhr Elf - Karneval

Über das Buch:

Ursprünglich war das Buch als Crowdfunding-Kampagne gestartet und das benötigte Fundingziel von 11.111€ wurde auch zügig erreicht. Die Macher des Buches danken im Anhang diesen Unterstützern der ersten Stunde, die dieses Buch möglich gemacht haben.

Laut Verlag ist der Bildband eine Dokumentation des Kölner Karnevals der bekanntesten neun Fotojournalisten und Kunstfotografen Kölns. Mitgewirkt haben bei diesem Buch: Theodor Barth, Ute Behrend, Thekla Ehling, Dirk Gebhardt, Matthias Jung, David Klammer, Frederic Lezmi, Nadine Preiß und Wolfgang Zurborn.

Diese Fotografen haben über mehrere Sessionen den Kölner Karneval fotografisch dokumentiert und zeigen in dem Bildband über 120 Bilder ganz unterschiedlicher Art. Gezeigt werden die Situationen, die man auch als regelmäßiger Besucher des Kölner-Karnevals kennt. Zum Teil sind es die bunten Momente des Straßenkarneval. Aber es gibt auch die leisen Szenen, die abseits des Trubel aufgenommen wurden.

Die Art der Fotografie ist nüchtern dokumentarisch. Die Szenen wirken ungestellt, die Atmosphäre des Karnevals mit seinen unterschiedlichen Facetten wird hervorgehoben. Erläuterungen zu den Fotos findet man nicht, sind aber nicht weiter notwendig, da die Bilder für sich sprechen.

Anschliessend an den Bildband-Teil haben verschiedene Autoren Texte mit karnevalistischen Inhalt beigefügt, angefangen von kurzen Gedichten bis zur wissenschaftlichen Abhandlungen.

Der wattierte Einband sorgt für eine angenehme Haptik beim Herausziehen des Buches aus dem Bücherregal. Die Seiten sind glänzend und geben damit die zum Teil bunten, bisweilen schrillen Fotos gut wieder. Die beigefügten Texte werden auf farblich hervorgehobenen Seiten beigefügt.

Fazit:

Für Außenstehende ist der Karneval oft nur schwer zu begreifen. Für viele Menschen ist es mehr als ein paar Tage feiern, sondern schon beinahe Lebensinhalt.

Die Szenen, die der Kölner Karneval mit sich bringt, haben die Fotografen gut eingefangen und geben dies in dem Bildband wieder. Für alle Freunde des rheinischen Fastelovend ist das Buch sicher ein Genuß. Für Außenstehende bleibt es wohl weiterhin ein Mysterium.

Seite - Elf Uhr Elf - Karneval

Eckdaten zum Buch:

Hardcover mit wattiertem Umschlag

30,5 x 20 cm

144 Seiten

ISBN: 978-3-86206-337-6

36€

Erscheinungsjahr Februar 2014

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Das Buch wurde mir vom Kettler-Verlag als Rezensionsexemplar überlassen. Vielen Dank dafür.