Wenn ich etwas wissen möchte, ziehe ich ein Buch aus dem Regal und schlage es nach. Auch in der Fotografie suche ich meine Inspiration im ersten Linie in Büchern, nicht ohne Grund steht oberhalb dieses Artikels groß das Wort „Fotobuch-Ecke“.
Manchmal ist es aber einfacher, sich komplexe Dinge einmal zeigen zu lassen. Dadurch kann man Neues erlernen, und es vielleicht auch schneller selber anwenden. Gemäß diesem Motto arbeitet seit mittlerweile über 18 Jahren FotoTV. Dort findet man über 4000 verschiedene Videos zu allen möglichen Themen: lehrreiche Workshops und inspirierende Interviews kann man sich auf dieser Plattform anschauen.
Der Gründer von FotoTV, Marc Ludwig, suchte nach einem Prinzip, wie er die Fülle an Informationen auf bei FotoTV besser strukturieren kann, und erfand die „F8 Methode“. Über diese Methode hat er nun ein Buch geschrieben.

Wie funktioniert die F8 Methode?
Marc Ludwig überlegte sich schon vor längerem, welche Schritte bei jedem Foto notwendig sind. Er fand folgende acht Einteilungen, die jede Fotografie benötigt:
- Fotograf
- Idee
- Motiv
- Equipment
- Bedienung
- Gestaltung
- Bearbeitung
- Präsentation
Bei der Methode handelt es sich letztlich um eine Analyse seiner Fotos, seiner Bildideen oder auch seiner Projekte. Und ich habe mich ertappt, wie ich während der Lektüre des Buches meine eigenen Projekte mit der F8 Methode analysierte.
Nehmen wir beispielsweise einmal den Punkt 1: den Fotografen.
Darüber hatte ich mir so konkret noch nie Gedanken gemacht, aber natürlich ist jeder Mensch anders und so werden auch bei ähnlicher Idee die Umsetzung eines jeden Fotografen ganz anders ausfallen. Jeder Mensch hat andere Interessen und andere Möglichkeiten, die sich dann in der Umsetzung, in der Gestaltung und am Ende auch in der Präsentation auswirken.
So könnten man jedes Kapitel durchgehen und findet auf die Art und Weise ganz viele Ansätze, an denen man vielleicht auch selber noch etwas arbeiten muss, um seine eigene Fotografie auf ein neues Level zu heben. Ich möchte jetzt jedoch nicht jeden Punkt ausführlich behandeln, denn dies findet man in dem rund 250 Seiten umfassenden kleinen Handbuch, das bei FotoTV gegen Bezahlung der Versandkosten bestellt werden kann.
An wen richtet sich nun dieses Buch?
Alle, die diesen Blog lesen, beschäftigen sich vermutlich mehr oder weniger mit der Fotografie. Jeder wird vermutlich in seiner eigenen fotografischen Karriere einmal an den Punkt gekommen sein, dass man mit seinen eigenen Bildern nicht ganz zufrieden war. Genau an dieser Stelle möchte das Buch von Marc Ludwig ansetzen. Es ist kein klassisches Lehrbuch. Man lernt nicht die Fotografie. Man lernt nicht das Verhältnis zwischen Blende und Zeit oder das Setzen von Blitzlicht in der Portraitfotografie. Man lernt jedoch ein Verfahren, dass man in jedem Fotografie-Genre und auf jede denkbare Idee anwenden kann. Zumindest ist Marc in seinen zahlreichen Gesprächen über diese Methode noch kein Punkt aufgefallen, den er in diesem F8-Konzept vergessen hat. So -glaube ich- richtet sich das Buch an all diejenigen, die sich bereits schon länger mit der Fotografie beschäftigten und wissen, wie man Bilder aus seiner Kamera herausbekommt, und nun diese Fotografie verbessern wollen. Und auch wenn das nun alles zunächst sehr theoretisch klingt, so ist das Buch sehr locker und leicht geschrieben.
Eine kleine Anmerkung am Schluss: beim Lesen des Buches, dachte ich, dieses wär das erste Fotografie-Lehrbuch, welches komplett ohne Bilder auskommt. Dem ist nicht ganz so, im Verlauf des Buches werden auch einzelne, beispielhafte Projekte erklärt, die bebildert sind. Insgesamt findet man auf rund 250 Seiten, ganze 9 Fotografien. Aber noch einmal: auch wenn man normalerweise in einem Fotobuch auch inspirierende Bilder erwartet, ist der Ansatz von Marc ein anderer. Er möchte mit den Bildern nicht ablenken, sondern den Leser dazu ermuntern, seine eigenen Bilder zu analysieren und die Methode auf seine eigenen Fotos anzuwenden.
Meines Erachtens ist es Marc Ludwig gut gelungen eine Methode zu finden, die man auf alle Bilder, seien es die eigenen oder die, die man in einer Galerie oder im Museum bewundert, anwenden und mit der man jedes Bild analysieren kann. Die acht Schritte sind sicherlich sehr individuell. Jeder wird ein Schwerpunkt haben, der ihm besonders wichtig ist. Aber es lässt sich nicht leugnen, dass jeder Schritt in jedem Bild notwendig ist. Ich hatte mich mit dieser theoretischen Methode bislang nicht näher beschäftigt, muss aber anerkennen, dass die Auseinandersetzung damit und den Bezug auf die eigenen Projekte schon etwas in mir ausgelöst und mir manches verdeutlicht hat.
Ob dadurch meine Projekte besser werden? Naja, das werden wir in Zukunft sehen.

Podcast:
Für den Podcast treffe ich mich mit Marc im FotoTV-Studio und wir reden rund eine Stunde über FotoTV, über F8 und über Marc Ludwig. Hört rein:
Empfehlung:
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Links:
Bestellmöglichkeit für das Buch
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Kleiner Disclaimer: Marc hatte mir zur Vorbereitung auf den Podcast das E-Book zugeschickt.

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