Die Fotografie unseren Kindern näher zu bringen, beschäftigt mich natürlich immer wieder. Bei Ausflügen nutzen diese auch ab und zu einmal die väterliche Kamera für eigene Schnappschüsse. Die Ergebnisse sind oft beeindruckend, obwohl Technik, Bildaufbau etc. nicht bekannt und oft auch nicht berücksichtigt werden. Vielleicht sollte man auch als „Großer“ öfter mal ganz unbeschwert an Dinge herangehen.

Nun gut, es freut mich, wenn Verlage auch Kinder als Zielgruppe für Fotografie-Bücher entdecken. So ist im Laurence-King-Verlag das Buch „So machst du richtig coole Fotos“ * von Henry Carroll erschienen, welches mir der Verlag freundlicherweise zur Rezension zugesandt hat.

Inhalt - Henry Carroll - So machst du richtig coole Fotos

Über den Autor:

Von Henry Carroll habe ich bereits das Buch „Big Shots!“ vorgestellt, und schon da fiel es mir schwer den Autor näher vorzustellen. Seine Website ist bezüglicher persönlicher Infos etwas knapp. Man erfährt, dass er am Royal College of Art studiert und dass er inzwischen verschiedene Bücher geschrieben hat. Außerdem gibt er sein Wissen in Fotokursen weiter, und gründet dafür das Unternehmen Frui . Heute lebt er in Los Angeles.

Aus dem Klappentext:

20 Ideen von berühmten Fotografen für richtige coole Fotos

Du kannst jede Kamera benutzen oder auch dein Smartphone

Profi-Fotografen zeigen Dir, wie du die besten Fotos machst

Mit Basiswissen über Bildaufbau, Licht und Kameratechnik

Vom Bestsellerautor und Fotoexperten Henry Carroll

Inhalt - Henry Carroll - So machst du richtig coole Fotos

Über das Buch:

In einem kurzen Einleitungskapitel / Vorwort erläutert der Henry Carroll die Intention seines Buches. Er verwendet hier seine mir schon bekannte, markige Sprache mit Sätzen wie „Dieses Buch ist das Einzige, was zwischen dir und deinen großartigen Fotos steht“ oder „Es ist ganz einfach. Du musst dir nur die Bilder ansehen, lesen, warum sie gut sind, und dann selbst kreativ werden und deine eigenen Fotos machen“.

Das Buch ist dann in 20 Aufgaben unterteilt, die verschiedene Fotostyle und Tipps spielerisch präsentieren.

Dabei sind Aufgaben wie „Sieh die Welt wie ein Hund“ (Thema: Perspektive) oder „Werde unsichtbar“ (Thema: Dokumentation), aber auch Aufgaben zur Bildgestaltung, Umgang mit Farben und kreative Verwendung von Technik.

Die einzelnen Kapitel umfassen jeweils eine Doppelseite im Buch: Links wird die Aufgabe erläutert und rechts wird ein Bild zum entsprechenden Thema präsentiert. Ergänzt wird das Ganze noch durch den sogenannten „Top-Tip“, der in einem extra Kästchen eine zusätzliche Idee zur Umsetzung der jeweiligen Aufgabe gibt.

Soweit gleicht der Buchaufbau vielen anderen Fotobüchern. Das Besondere bei diesem Buch ist, jedoch die Verwendung von Fotos mehr oder weniger bekannter Fotografen. Man findet Bilder von bekannten Magnum-Fotografen wie Elliott Erwitt und Thomas Hoepker. Dazu kommen viele Fotografen, die vielleicht ebenso berühmt sind, mir jedoch nichts oder nicht so viel sagen.

Unterbrochen werden die einzelnen Aufgaben durch drei Technik-Blöcke zum Thema „Bildaufbau“, „Licht“ und „Kameras“. Am Ende gibt es noch einen kurzen, 4-seitigen Exkurs zur Geschichte der Fotografie. Dort werden (zumindest in Briefmarkengröße) Bilder von Henry Cartier-Bresson und Nicéphore Niépce gezeigt. Dazu unterstützten kleine Illustration aus der Feder von Matt Johnstone immer wieder Technik und Theorie besser zu verstehen.

Entstanden ist am Ende ein kleines, annähernd quadratisches Buch, welches man leicht lesen kann, und dennoch viel Basiswissen zur Fotografie vermittelt. Der Umschlag ist kräftig, die Seiten fest und leicht mattiert, die Druckqualität hervorragend, die Zeichnung originell, also alles so wie man es sich wünscht.

Fazit:

Eigentlich dachte ich bei dem Buch aufgrund des Layouts, der Aufmachung und der Sprache, dass es sich um ein reines Kinder- bzw. Jugendbuch zum Umgang mit der Fotografie handelt, aber nach der Lektüre des Buches bin ich mir da gar nicht mehr so sicher. Frei nach dem Kinderschokoladen-Werbespruch: „Was für Kinder gut ist, kann für Erwachsene nicht schlecht sein“, ist dieses Buch auch ohne Altersbeschränkung dem Fotografie-Anfänger zu empfehlen. Kurz und knapp vermittelt es dem Leser wichtige Vertreter der Fotografie und verschiedener Genres und hilft durch die 20 Beispiele eine Gefühl für die Fotografie zu bekommen. Davon profitiert jeder.

Die Beitragsfotos zu diesem Blogpost wurden im übrigen – passend zum vorgestellten Buch – von unserer elfjährigen Tochter erstellt.

Seite - Henry Carroll - So machst du richtig coole Fotos

Eckdaten zum Buch:

Hardcover

64 Seiten

19,1 x 21 cm

Erschienen: April 2019

ISBN: 978-3-96244-062-6

Preis: 12,90€ (D)

Fazit:

Autoren-Website

Verlags-Website

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Das Buch wurde mir vom Laurence King Verlag als Rezensionsexemplar überlassen. Vielen Dank dafür. Meine ehrliche Bewertung ist davon natürlich unabhängig.