Rezension: Big Shots! – Die Geheimnisse der weltbesten Fotografen

Als ich neulich mal wieder durch die Fotobuch-Abteilung von Hugendubel schlenderte, fiel mir zwischen vielen bekannten Fotobüchern dieses, zunächst so anders aussehende Taschenbuch in die Hände: glitzernde Schrift, schwarzes Pappcover, der Autorenname ins Buch geprägt und keinerlei Foto auf dem Cover oder Klappentext und dazu ein doch sehr reißerischen Titel: Big Shots! – Die Geheimnisse der weltbesten Fotografen.

Neugierig geworden musste ich natürlich das Buch aufschlagen, und direkt das erste Kapitel macht so weiter wie der Einband: „Ignorieren Sie erstmal einmal alles “ lautet die Überschrift gefolgt von einer Skizze einer Lochkamera, ansonsten erst einmal nur Text. Ich las die ersten Seiten quer und mir gefiel der lockere Schreibstil des mir bis dahin unbekannten Autoren.

Auf den folgenden Doppelseiten wurden auf einer Seite ein Foto eines bekannten Fotografen gezeigt, welches dann auf der anderen Seite, dem Kapitel entsprechenden Kriterien analysiert wird. Dabei werden so berühmte Fotografen wie Henri Cartier-Bresson oder Ansel Adams vorgestellt, aber ich entdeckte auch viele mir bislang noch nicht bekannte Fotografen, die mich zum Teil auch inspirieren.

Die Themen, die das Buch abhandelt, umfassen grundlegende Themen der Fotografie wie Komposition, Licht, aber auch etwas technischere Aspekte wie Belichtung oder Objektive. Diese Themen werden mit einfacher, verständlicher Sprache und einigen anschaulichen Skizzen hervorragend erläutert.

Aus dem Klappentext:

Keine komplizierten Kurven. Keine technischen Diagramme. Kein Insider-Jargon. „BIG SHOTS !“ führt Sie durch die Grundlagen von Komposition, Belichtung, Licht, Objektiven und Bildgestaltung, ohne mit Technikgefasel zu langweilen.

Zielgruppe:

Anfänger und Fortgeschrittene, die sich durch die Bildanalyse bekannter Fotografen weiter verbessern wollen. Dies gelingt meines Erachtens dem Autor auch sehr gut.

Über den Autor:

Über den Autor Henry Carroll etwas herauszufinden, ist gar nicht so einfach. Im Buch findet man keine Informationen und seine Website wird zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Blogbeitrages überarbeitet. Folgt man seinem Instagram oder Twitter Account, so erfährt man zumindest, dass er in New York lebt. Außerdem findet man schnell Informationen zu seinen weiteren Büchern, die anscheinend nach einem ähnlichen Konzept aufgebaut sind. Diese werde ich mir demnächst noch einmal genauer ansehen. Auch auf der Website des herausgebenden schweizerischen Verlag Midas findet man nicht viele Informationen über den Autor, aber wer möchte, kann dort einen Link zu einer Leseprobe entdecken.

Vorteile:

schöne Zusammenstellung verschiedener Fotografen
gute Erläuterung von speziellen Techniken anhand von guten Bildbeispielen
handliches Format

Nachteile:

empfindliches Papp-Cover (allein die Entfernung des Preisschild hinterläßt bereits Spuren)
stolzer Preis für ein Taschenbuch

Fazit:

Auch wenn mich der Preis von 22,90 € für ein Taschenbuch kurz zögern liess, bereue ich den Kauf des Buches nicht. Zwar kannte ich die beschriebenen Inhalte zwar weitestgehend, aber durch die Analyse in Fotografien renommierter Fotografen kann man dieses Wissen auffrischen. Außerdem lernte ich so weitere Fotografen kennen, die ich mir mit Ihren Werken noch einmal näher angesehen habe. Mir gefällt die Zusammenstellung unterschiedlicher Fotografen und Genres zur Bildanalyse, wer lieber mehr Fotos eines einzelnen Fotografen haben möchte, wird mit dem Fotobuch jedoch nicht glücklich.