Die Fotografin Jana Mänz verfolge ich seit mehreren Jahren. Schon ihre Bücher „Naturfotografie mal ganz anderes“ * und „Fotografie al dente: So kommt die Pasta richtig aufs Bild“ * stehen bei mir im Bücherregal. Eine Rezension des letztgenannten Buches habe ich, vor einiger Zeit auf meinem alten Blog veröffentlicht und mittlerweile hierhin kopiert.
Leider ist die Entfernung vom Rheinland bis nach Grimma, wo die Fotografin lebt, doch etwas weiter, so dass es bislang nie zu einem persönlichen Treffen kam.
Es freute ich mich, dass mir Jana ihr neustes Buchprojekt „Naturfotografie mit dem Smartphone“ vorab als Ebook zur Rezension zugesandt hat.
Über die Autorin:
Jana Mänz wurde 1976 in Halberstadt geboren und studierte nach ihrem Schulabschluss Geographie und Geoinformatik. Sie arbeitete eine Zeitlang in einem Schulbuchverlag, bevor sie sich im Jahre 2011 mit ihren fotografischen Fähigkeiten selbstständig machte. Bislang schrieb sie mehrere Fotografie-Bücher, die zum Teil als Ebook und auch als gedruckte Werke vorhanden sind. Wie oben bereits beschrieben, stehen in meinem Buchregal zwei ihrer Bücher. Zusätzlich gibt sie regelmäßig Workshops (besonders erwähnenswert finde ich hier den (Smartphone-)Fotokurs für Kids). Wer möchte, kann sie auch auf einem Fotospaziergang durch das Muldental begleiten.
Über das Buch:
Direkt vorweg möchte ich erwähnen, dass ich Fotografie-Bücher beinahe ausschliesslich in gedruckter Form betrachte. Es freut mich, dass Jana Mänz das Buch auch drucken möchte, die Kosten dazu möchte, sie per Crowdfunding-Kampagne sammeln.
Vor mir liegt also mein iPad mit dem geöffneten Buch von Jana. Schon das Titelbild fällt einem ins Auge. Die orangefarbene Schrift des Titels spiegelt sich in der Jacke einer jungen Frau, die mit einem Smartphone eine Berglandschaft fotografiert. Das Grau-türkis der Berge paßt als Komplementärfarbe hervorragend dazu.
Das dann folgende Inhaltsverzeichnis hat mich dann doch etwas überrascht, knapp 100 Punkte fügt Jana Mänz hier auf.
Wie man aber beim späteren Lesen sehen wird, sind die Kapitel / Tipps schön kurz gewählt und man wird bei weitem vom Inhalt nicht erschlagen. Die Kapitel beginnen wie bei vielen Fotografie-Lehrbüchern mit den klassischen Themen wie Bildaufbau. Schön ist das Jana das Thema ‚Smartphone‘ zwar generell beleuchtet, und z.B. Tipps zur Akkuschonung und anderen Besonderheiten der Smartphone-Fotografie gibt, aber nicht auf die Unterschiede der einzelnen Hersteller und Modelle eingeht. Ich halte das für sehr geschickt, ist die Modell-Abfolge der großen Smartphone Hersteller meist doch recht kurz. Sie selber fotografiert gemäß Einleitung auch nicht mit einem ganz aktuellen Handy-Modell.
Die Kapitel, die danach folgen, findet man auch in andern Naturfotografie Büchern, und erwartet man auch in einem Buch zu dem Thema. Schön finde ich es, wie Jana es schafft auf die Besonderheiten des Smartphone einzugehen und mögliche Schwächen (z.B. fehlende Blenden / Zeit-Wahl) in die Motivauswahl einbezieht. Immer wieder werden auch Apps, die die Autorin verwendet, erwähnt. Zwar vermisse ich die von mir recht häufig verwendete App SNAPSEED, aber andere genannte, werde ich auf alle Fälle einmal ausprobieren.
Begleitet werden die zahlreichen Tipps von vielen Fotos, die gemäß Angaben der Autorin alle mit einem Smartphone erstellt wurden. Qualitativ sind die Fotos alle hervorragend und thematisch passend zum entsprechenden Kapitel. Auch die Verteilung von Fotos / Text sind sehr gut gewählt, man merkt, dass Jana Mänz vom Fach ist.
Bezüglich der Schriftart und des Abbildungswiedergabe auf dem iPad war ich bei dem Ebook sehr zufrieden, auch bei der Lektüre im Bett war die Darstellung optimal und in keiner Weise ermüdend.
Wie oben erwähnt, bin ich gespannt, wie die gedruckte Version aussehen wird. Zur Zeit läuft die Startnext-Crowdfunding-Kampagne dazu, wer möchte kann das Projekt hier unterstützen.
Zielgruppe:
Durch die Wahl des Smartphone als Kamera ist das Buch sicherlich an alle Menschen gerichtet, die gerne in der Natur unterwegs sind und dabei auch ein paar Fotos machen wollen. Gestandene Landschaftsfotografen haben bestimmt ihre gesamte Fotoausrüstung dabei, und haben sicher auch schon den ein oder anderen Tipp, der im Buch genannt wird, verinnerlicht. Deswegen ist das Buch meines Erachtens eher an die Gelegenheitsfotografen und an alle, die gerne mit einem Smartphone Ihre Fotos erstellen, gerichtet.
Fazit:
Ich mag die Naturfotografie, war es doch mein persönlicher Einstieg in das Fotografie-Genre. Allerdings wähle ich dabei immer eine „echte“ Kamera. Den Ansatz das Smartphone als Immer-Dabei-Kamera zu wählen, finde ich sehr spannend. Auch die Tatsache, wie Jana die Besonderheit / Schwächen der Smartphone-Kamera nutzt und in ihre Fotografie mit einbaut, halte ich für sehr gelungen. Schon nach den ersten Kapitel habe ich in den Einstellungen meiner Kamera-App geschaut, und nach den beschriebenen Möglichkeiten gesucht. Zum Beispiel die HDR-Funktion habe ich bislang am Smartphone sehr stiefmütterlich behandelt, nun werde ich sie aber einmal ausprobieren. (Die Fotos zu diesem Beitrag habe ich deshalb auch -dem Thema entsprechend- mit einem Smartphone erstellt 😉 )
Eckdaten zum Buch:
Ebook
125 Seiten
Eigenverlag
Links
*Affiliate-Link
Das Ebook wurde mir von der Autorin zur Rezension zur Verfügung gestellt. Danke dafür!
6. Januar 2019 um 15:41 Uhr
Lieber Thomas, vielen Dank für deine Rezension.
Du hattest dich gefragt, warum ich Snapseed nicht erwähnt habe. Zum einen, ich hatte es zwar mal kurzfristig installiert, aber nie wirklich genutzt. Zum anderen kennen es m.E. wirklich viele, in fast jedem Artikel über Smartphone-Fotografie wird es erwähnt. Das Marketing von Snapseed ist hervorragend 🙂 Ich wollte daher eine Lanze für andere Apps brechen, zumal man ja eh nur ganz wenige braucht.
Liebe Grüße, Jana
6. Januar 2019 um 15:47 Uhr
Liebe Jana,
in der Tat wird Snapseed häufig in Artikel erwähnt. Ich freue mich auch über die für mich neuen App’s, die ich durch Dein Buch kennengelernt habe.
Gruß vom Niederrhein
Thomas