Schon in der Steinzeit haben Menschen mit Bildern Geschichten erzählt in dem sie Zeichnungen auf die Wände in Höhlen malten. Natürlich hat sich die Erzählform in den Jahrtausenden immer wieder verändert, aber auch heute erzählen wir uns Geschichten, jeden Tag, immer wieder. Und auch beim Betrachten von Fotografien suchen wir oft die Story hinter dem Bild, oft schon beim einfachen Schnappschuss im Urlaub.
Wie man eine Geschichte in einem Bild oder einer Bilderserien gut erzählen kann, haben Kai Behrmann und Thomas Jones in ihrem Buch „Mit Bildern Geschichten erzählen“ (Amazon * / Thalia * ) zusammengefasst.
Über die Autoren:
Kai Behrmann ist Journalist und arbeitete für viele Zeitungen, unter anderem für die Welt in Hamburg. Mittlerweile ist die Fotografie immer mehr in sein Arbeitsspektrum getreten. Hier dokumentiert er besonders gerne die Welt in Südamerika, wo er über längere Zeit lebte, und auch heute regelmäßig zurückkehrt.
Thomas Jones entdeckte die Fotografie mehr durch Zufall, als er versuchte bessere Bilder für die Band, in der er damals spielte, zu erstellen. Daraus entwickelte sich eine Leidenschaft, die auch recht bald sein Hauptberuf wurde. Heute ist er als Berufsfotograf tätig, erstellt Fotografien für Businesskunden und dokumentiert politisches Zeitgeschehen.
Beide zusammen betreiben die Online-Community „Abenteuer Reportagefotografie“, in der man die Systematik einer Reportage lernt, durch Aufgaben verfestigt und sich auch über den Tellerrand schauend mit Gleichgesinnten austauscht.
Über das Buch:
Das Buch „Mit Bildern Geschichten erzählen“ ist in 11 Kapitel untergliedert. Neben einer genauen Einordnung des Begriffs Reportage erläutern Kai und Thomas detailiert die Grundprinzipien des Geschichten erzählen / Storytelling. Auch Themen wie Bildgestaltung, Bildauswahl und rechtliche Grundlagen werden im Buch behandelt. Gestellte Aufgaben helfen dem Lesenden das Erlernte direkt anzuwenden. Ausserdem wird Bezug auf bekannte Fotografen genommen. Auch Bildstrecken und kleine Reportage von Teilnehmenden der Abenteuer Reportfotografie-Workshops finden im Buch Platz (Kleine Spoiler: Auch meine Bilder der Serie „Spuren in der Stadt“ haben den Weg ins Buch gefunden und nehmen etwa zwei Seiten ein, was aber meine Meinung zu den anderen 322 Seiten nicht beeinflußt).
Wie für ein Fotobuch aus meiner Sicht notwendig werden viele Bilder den Texten beigefügt, um das Wissen direkt an Beispielen zu verdeutlichen. Alle Bilder (ausgenommen die oben genannten Bildstrecken von Kursteilnehmern) sind von Kai und Thomas selber erstellt, und zeugen davon wie sie selbst den Reportagestil in ihr Fotografen-Leben einbeziehen.
Druck und Haptik des Buches passt zu der gewohnt hohen Qualität, die man von Büchern aus dem dpunkt.verlag gewohnt ist.
Fazit:
Das ist schon ein recht dicker Schinken, den Kai und Thomas zum Thema „Geschichten erzählen“ herausgebracht haben. Der Umfang des Inhaltes erlaubt aus meiner Sicht die Einordnung des Buches zum einem Standardwerk, für alle die sich mit Storytelling in der Fotografie oder auch Reportage auseinandersetzen wollen. Auch wenn Reportage immer ein Stückweit nach schweißtreibendem Abenteuer klingt, findet sie auch schon deutlicher kleiner und in privaten Rahmen statt. Viele Fotografiebegeisterte haben sich schon einmal mehr oder weniger mit einer Hochzeitsreportage auseinandergesetzt. Das Prinzip der Reportage kann man aber mühelos auch auf andere Themenbereiche ausdehnen; warum sollte man nicht den nächsten Familienausflug fotografisch begleiten? Und genau diese Prinzipien vermitteln Thomas und Kai detailiert in Ihrem Lehrbuch.
Podcast:
Nach einer langen Pause gibt es endlich wieder eine Podcast-Episode, diesmal mit den beiden Autoren des Buches „Mit Bildern Geschichten erzählen“: Kai Behrmann und Thomas Jones – Hört rein!
Empfehlungen:
Kai: Sergio Larrain (Amazon * / Thalia *)
Thomas: William Eggleston – Mystery of the Ordinary (Amazon * / Thalia *)
Eckdaten zum Buch:
Hardcover
324 Seiten
ca. 24,7 x 18,9 cm
Erschienen März 2023
dpunkt.verlag
39,90 € (D)
ISBN: 978-3-86490-944-3
Links:
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Thalia *
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Vielen Dank an den dpunkt.verlag, der mir ein Freiexemplar für meinen kleinen Beitrag im Buch zugeschickt hat.