Die Urlaubszeit ist immer eine gute Zeit für die Familie, aber auch fürs Hobby. In meinen diesjährigen Osterurlaub habe ich deshalb das Buch von David Köster „Der Start in die Landschaftsfotografie – das Geheimnis atemberaubender Bilder“ * mitgenommen, aufgrund des Themas und auch aufgrund des Formates.

Der Autor selber hat mir freundlicherweise das Buch zur Rezension zugesandt. Im Anschluss an diesen Artikel folgen ein paar Fragen, die mir der Autor netterweise beantwortet hat. 

Über den Autor:

David Köster ist ein Autor, Bildjournalist und Landschaftsfotograf. Vor einigen Jahren hat er sich selbst das Fotografieren beigebracht und gibt in diesem Bereich mittlerweile zahlreiche Workshops. Neben zahlreichen Ausstellungen kann man seine Bilder auch bei vielen Wettbewerben finden, bei denen er auch schon zahlreiche Preise gewonnen hat. Einen guten Überblick über sein Portfolio findet man auf seiner Website.

Aus dem Klappentext:

Fotografieren für Entdecker

Raus in die Natur – rein in die Landschaftsfotografie! Ob die Natur vor der eigenen Haustür, dramatische Bergkulissen, tropische Traumstrände, surreale Wüsten oder arktische Eiswelten: Mit diesem Ratgeber bleiben keine Fragen offen. Ausrüstung, Kamera- Einstellungen, Motivsuche, Bildgestaltung, Licht, Wetter und Bildbearbeitung: Schritt für Schritt bekommst du das geballte Profiwissen verständlich erklärt. Mit im Gepäck: zahlreiche Mini-Workshops mit Beispielfotos und Checklisten zum Inspirieren, Nachmachen und Lernen. Für alle, die gerne draußen fotografieren!

Inhalt - Der Start in die Landschaftsfotografie

Über das Buch: 

Wie bei anderen Bücher dieses Genres aus dem Humboldt Verlag (z. B. „Start in die Reisefotografie“ von Martin Buschmann) hat der Verlag das Buch in einem Taschenbuch-Format herausgebracht. 

Das Deckblatt zeigt -passend zum Titel- eine atemberaubende Berglandschaft mit rotglühender Felswand und türkisblauen See im Vordergrund. 

Das Foto weist eine glänzende Oberfläche auf, wobei der Schriftzug leicht mattiert erscheint, wodurch dem Buch eine edle Haptik verliehen wird.

Das eigentlich handliche Buch bietet trotzdem stolze 272 Seiten, die grob in zwei Teile unterteilt sind. Man kann diese an einer farblichen Markierung am Rand bereits erkennen

Der erste Teil beschäftigt sich mit den allgemeinen Grundlagen der Fotografie, die der Autor noch einmal in sieben Unterpunkte unterteilt hat, die seiner Meinung nach das Grundgerüst der Landschaftsfotografie ausmachen: 

  • Fotoausrüstung
  • Einstellungen
  • Motiv
  • Bildgestaltung
  • Licht
  • Schärfe
  • Bildbearbeitung.

Bei allen Kapiteln herrscht eine klare Sprache. Der Autor verwendet ein freundschaftliches „Du“ und spricht so den Leser direkt an. Dies hilft meiner Meinung nach, das Gelesene flotter zu verstehen, da dadurch eine vertrauensvolle Atmosphäre geschaffen wird. 

Angenehm kurz hält der Autor das Kapitel „Fotoausrüstung“ und stellt die verschiedenen Kamerasysteme vor, beschränkt sich dann aber auf allgemeine Tipps, die wichtig beim Kauf einer Kamera oder eines Objektives sind. Dies halte ich im schnelllebigen Kameramarkt für sehr vernünftig, da es mittlerweile so viele Kamerasysteme gibt, mit denen man gute Fotos herstellen kann und es in der Fotografie auf mehr als auf die richtige Ausrüstung ankommt. 

Im Kapitel „Einstellungen“ werden die üblichen Zusammenhänge zwischen Blende, Zeit, ISO und Brennweite detailliert erläutert und mit Bildbeispielen die Unterschiede kenntlich gemacht. Für den Einsteiger ist dies eine unersetzliche Notwendigkeit. 

Im Abschnitt „Motiv“ stellt David Köster dann seinen seine persönliche Planung einer Motivsuche sowohl von zu Hause als auch später vor Ort vor. 

Der „Bildgestaltung“ widmet der Autor ein eigenes Kapitel und stellt die verschiedenen Perspektiven sowie Gestaltungsregeln vor. Auch hier wird dies mittels Bildern noch einmal verdeutlicht.

Interessant finde ich das Kapitel „Licht“. Die wichtigste Zutat zur Fotografie ist auch oft die Schwierigste. Hier erläutert der Autor den Umgang mit dem Histogramm und der Belichtungskorrektur, mit gezielten Über- oder Unterbelichtungen und erklärt auch die verschiedenen Lichtstimmungen zu unterschiedlichen Tageszeiten. 

Im sechsten Unterpunkt geht es um das Thema „Schärfe“, hier werden die verschiedenen Formen des Autofokus und der Verwendung davon angeführt, aber auch Tipps zum Schärfen des Fotos und zur Vermeidung von Verwacklungen, z. B. durch Verwendung eines Stativs, gegeben. 

Etwas kurz geraten finde ich das Kapitel „Bildbearbeitung“. Natürlich ist -und das sagte der Autor auch in diesem Kapitel- auch die Verwendung einer Bildbearbeitung bei Landschaftsaufnahmen von Nöten. Hier jetzt alle möglichen Programmen aufzuführen, wäre sicherlich nicht angebracht, allerdings die Vorstellung von Lightroom auf zwei Seiten als einziges Software, halte ich auch im Hinblick auf die Zielgruppe für schwierig. Zum einen helfen dem Lightroom-Nutzer diese zwei Seiten wahrscheinlich nicht viel und alle die, für die sich ein Lightroom-Abonnement nicht lohnt, werden auch nicht schlauer. Vielleicht hätte man sich hier auf eine generelle Art der Bildbearbeitung wir „Nachschärfen“ oder „Kontraste anpassen“ etc.  beschränken sollen. 

Wie mir der Autor nach der Veröffentlichung dieses Blogartikels mitteilte, hat er das Kapitel bewußt knapp gehalten, da die Bearbeitung von Fotos in der Landschaftsfotografie ein eigenes Buch füllen würde. Auch dazu hat David Köster bereits Ideen im Kopf. Ich bin gespannt, was die Zukunft bringen wird.

Im zweiten großen Kapitel des Buches geht es um so genannte „Foto-Workshops“. Hierbei wird anhand von konkreten Bildbeispielen die einzelnen Aufgaben erläutert, inklusive der verwendeten Ausrüstung, der notwendigen Vorbereitungen und schließlich der Umsetzung. In den hier aufgeführten Bildbeispielen erfährt der Leser dann auch noch etwas zu den Exif Daten. 

Insgesamt werden über 45 Fotos auf der rechten Hälfte einer Doppelseite präsentiert, während auf der linken Hälfte  die entsprechenden Erläuterungen zu Erstellung dieses Bildes mitgeteilt werden. Der Leser erhält dadurch eine gewisse Idee wie man Landschaftsfotos umsetzen kann und wie man bestimmte Situationen wie beispielsweise Polarlichter oder Regenbogenbilder aussagekräftig im Bild unterbringen kann.

Zielgruppe:

Bereits auf dem Deckblatt hat der Verlag einen kleinen Anhänger bildlich befestigt, auf diesem steht: „Verständlich erklärt – für Anfänger geeignet“. Und ich glaube auch, dass dies die Zielgruppe ist, an die sich David Köster mit seinem Buch wenden möchte. Er zeigt auf angenehme Art und Weise die Grundtechniken der Fotografie immer im Fokus der Landschaftsfotografie.  Er erklärt die Einflüsse von Blende, Zeit und ISO sowie die gängigsten Gestaltungsregeln. Auch die anschließenden Foto-Workshops zeigen interessante und ausdrucksstarke Fotos und wie die verschiedenen zuvor beschriebenen Techniken angewandt werden können. Für den erfahrenen Leser findet man sicherlich noch die ein oder andere Neuigkeit insbesondere im Vorgehen bei einzelnen, spezielleren Motiven wie Milchstraße oder anderen beeindruckenden Szenen. 

Fazit:

Ich mag das – im wahrsten Sinne des Wortes- Format der Bücher im Humboldt-Verlag, bei denen in Form eines Taschenbuch in hervorragender Qualität Reisefotografie oder Landschaftsaufnahmen besprochen werden. Die Bücher haben eine durchweg hohe Qualität. 

Das Buch von David Köster richtet sich meines Erachtens mehr an den Anfänger in diese Thematik, was alleine schon der Titel mit der „Start in die Landschaftsfotografie“ zeigt. Der Aufbau eines zunächst reichlich bebilderten Theorieteils sowie dann anschließend die praktischen Umsetzung in Form von Foto-Workshops halte ich für mehr als gelungen und finde ich sinnvoller als es bei einem reinen Theorieteil zu lassen.

Inhalt - Der Start in die Landschaftsfotografie

5 Fragen an David Köster:

Wie sind Sie zu der Landschaftsfotografie gekommen?

Zur Landschaftsfotografie bin ich durch meine große Begeisterung für das Reisen und die Natur, vor allem meiner Vorliebe für epische Landschaften, gekommen. Schon als Kind habe ich Magazine wie GEO oder National Geographic verschlungen und mir gern Naturdokumentationen angesehen. Ein anderer Einfluss ist die Romantische Malerei mit Künstlern wie Caspar David Friedrich, für die ich von klein auf ein Faible hatte. Da ich ein kreativer Mensch bin, war es nur eine Frage der Zeit, bis ich irgendwann selbst anfing, meine Eindrücke in der Natur visuell festzuhalten.

Was war die Motivation für das Schreiben dieses Buches?

Die Idee kommt noch aus der Zeit, als ich selbst noch fotografisch am Anfang stand. Vor ungefähr 15 Jahren habe ich mir damals das Fotografieren weitgehend autodidaktisch über Bücher beigebracht. Es gab zwar auch damals schon ein großes Angebot an Fotoratgebern. Bücher, die sich ausschließlich mit der Landschaftsfotografie beschäftigten, waren aber im deutschsprachigen Raum eher rar gesät. Diese waren zudem oft zu kompliziert und technisch oder aber zu oberflächlich und nur bedingt hilfreich, den Einstieg in die Landschaftsfotografie zu bewältigen. Ausserdem ist mir aufgefallen, dass in vielen Lehrbüchern Bilder verwendet werden, die nicht gerade die Lust auf Landschaftsfotografie entfachen.  Es gibt sogar eine ganze Reihe von Büchern, deren Bilder nicht einmal von den Autoren selbst fotografiert worden sind. Dazu kommt noch die Erfahrung aus meinen Workshops. So habe ich festgestellt, das unter Fotoanfängern und Amateuren oft ähnliche Fragestellungen, Probleme und Missverständnisse zur Fotografie bestehen. All das war Motivation genug für mich, einfach ein eigenes Buch zum Einstieg in die Landschaftsfotografie zu verfassen. Eines, wie ich es mir damals selbst gewünscht hätte. Ich hatte bereits begonnen, ein Manuskript zu schreiben, als letztes Jahr der Humboldt Verlag anklopfte und fragte, ob ich nicht genau so einen Ratgeber veröffentlichen wolle. Und wenige Monate später erschien dann auch schon das 272 Seiten-starke Buch.

Gibt es einen persönlichen Lieblingsort zum Fotografieren ?

Grundsätzlich zieht es mich vor allem in die Berge. Wenn ich eine bestimmte Destination benennen sollte, würde ich spontan das nahezu unbekannte Kasachstan, das abwechslungsreiche Spanien oder das raue Skandinavien nennen. Aber auch unsere Heimat Deutschland hat landschaftlich sehr viel zu bieten und überrascht mich selbst immer wieder. 

Was sind Ihre nächsten (Reise-)Ziele? 

Neben einigen kleineren Fototrips in Deutschland werde ich mich dieses Jahr auf der russischen Halbinsel Kamtschatka fotografisch austoben. Auch Trips nach Polen und in die Slowakei sind geplant.

Gibt es ein persönliches Lieblingsfotobuch / einen Bildband?

In der letzten Zeit haben mich vor allem “Before they pass away”* von Jimmy Nelson,  “Genesis”* von Sebastiao Salgado und Art Wolfes „Eden„* beeindruckt. Im Fachbuch-Bereich mag ich die Bücher von David duChemin* sehr.

Seite - Der Start in die Landschaftsfotografie

Eckdaten zum Buch:

272 Seiten

Softcover

14,6 x 21,5 cm

Erschienen Januar 2019

Humboldt-Verlag

ISBN: 978-3-869100876

26,99€ (D)

Links:

Website von David Köster

Verlagswebsite

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Das Buch wurde mir vom Humboldt-Verlag als Rezensionsexemplar überlassen. Vielen Dank dafür!