DAS FOTOBUCH – was für ein Titel! Natürlich muß ich mir dieses Werk näher ansehen, wenn das Buch schon heißt wie dieser Blog 😉 !

Der Untertitel macht schnell klar, worum es sich bei dem Buch handelt: „Das Handbuch der professionellen Fotobuchgestaltung“. Wie man an den Blog- und Podcastbeiträgen der letzten Wochen sehen kann, beschäftige ich mich damit, meine Fotos nicht nur als Ausdruck für die Wand, sondern vielleicht auch einmal in gebundener Form zu präsentieren.

Wie man vorgeht, was es zu beachten gilt und wie ein gutes Layout funktioniert, dies alles findet man in diesem Buch von Nina und Eib Eibelshäuser, welches im Rheinwerk-Verlag erschienen ist.

Ich freue mich, dass beide im Podcast meinen neugierigen Fragen Rede und Antwort gestanden haben.

Inhalt - Das Fotobuch - Nina und Eib Eibelshäuser

Über die Autoren:

Eib Eibelshäuser beschäftigt sich seit rund 40 Jahren mit der Fotografie. Zusätzlich unterrichtet der diplomierte Designer an der Hochschule in Düsseldorf. Als Autor hat er sich in mehreren Büchern dem Thema Licht (Amazon* / Thalia *) verschrieben.

Nina Eibelshäuser ist ebenfalls Diplomdesignerin. Bereits im Studium war ihr Schwerpunkt die Typografie und Fotografie. Zusammen mit Ihrem Mann geben die beiden unterschiedliche Workshops, zum Beispiel zum Thema Fotobuch-Gestaltung. Außerdem haben beide ein eigenes Magazin „Portraitmagazin“ veröffentlicht.

Aus dem Klappentext:

Präsentieren Sie Ihre Bilder

Ein Fotobuch ist wie eine Dauerausstellung: Sie wählen das Format und den Rahmen. Sie kuratieren die Auswahl und legen fest, wie die Bilder im Zusammenspiel präsentiert werden. Und am Ende sehen Sie Ihre Bilder ganz »neu«. Machen Sie sich frei von einer chronologischen Abfolge und erzählen Sie klare und fesselnde Geschichten.

Produktmerkmale auswählen

Quadrat, Hoch- oder Querformat? Hard- oder Softcover? Fadenheftung oder Lay-Flat-Bindung? Glänzendes, mattes oder geprägtes Papier? Es gibt viele Anbieter und noch mehr Produktmerkmale für Ihr Fotobuch. Nina und Eib Eibelshäuser zeigen Ihnen auf, wie sich Ihre Wahl auf Ihr Fotobuchprojekt auswirkt. Alles muss zusammenpassen.

Konzeptioneller fotografieren

Das gelungene Fotobuch ist das Ziel, aber es ist auch der Anfang: Mit einem Fotobuch als Ziel zu fotografieren bedeutet, konzeptioneller zu fotografieren, sich ein Thema vorzunehmen, eine Geschichte erzählen zu wollen sowie auf Wiederholungen oder Gegensätze zu achten. In Fotobüchern »zu denken«, bringt Sie auch fotografisch weiter.

Über das Buch:

Ein schwarz gerahmtes, annähernd quadratisches Buch mit bald 400 Seiten liegt vor mir. Das weiß-blaue Logo des Verlages ziert die untere rechte Ecke des Einbandes. Ein blauer Einlegefaden schaut zwischen den Seiten hervor. Die groben, äußeren Merkmale des Buches erinnern mich an viele andere Bücher aus dem Rheinwerk-Verlag, die hier bereits vorgestellt wurden. Und doch unterscheidet sich dieses Buch von den anderen: es beschäftigt sich mit Design und Layout-Fragen, ein Novum in meinem Bücherregal.

„Das Fotobuch“ ist natürlich ein markanter Name, der neugierig macht . „Das Handbuch der professionellen Fotobuchgestaltung“ legt die Latte auch recht hoch, ich bin gespannt, ob das Werk das hält, was es verspricht.

Aufgeteilt ist das Lehrbuch in drei große Kapitel:

  • Teil 1 – Vorüberlegungen und Planung
  • Teil 2 – Bilder beurteilen und auswählen
  • Teil 3 – Fotobuchgestaltung

Während die ersten beide Teile zusammen rund die Hälfte des Buches ausmachen, wird das Thema Layout und Gestaltung in der zweiten Hälfte behandelt. In einem kurzen Einleitungskapitel beschreiben die beiden Autoren die Idee des Buches und ihre Herangehensweise an ihre Fotobücher. Das Ziel der Autoren ist es dem interessierten Leser, die Möglichkeiten aufzuweisen, die man bei der Gestaltung eines Fotobuches hat. Beide Autoren haben in der Vergangenheit schon öfter Workshops zum Thema Buchgestaltung veranstaltet. Und wie in einem Workshop gibt es auch im Buch einen roten Faden, an dem der Leser sich entlang hangelt: es handelt sich um ein Fotobuch eines Skippers auf Föhr. Immer wieder findet man Beispielsfotos, die thematisch dazu passen (ein Porträt des Mannes, Nordsee, maritime Details, etc.).

Anhand dieses Beispiel stellen die Autoren nun sehr detailliert die Vorgehensweise vor. Das erste Kapitel (Vorüberlegungen und Planung) beschäftigt sich – wie es soll es anders sein- mit der Vorbereitung, mit der Idee und Aussage des Fotobuches und mit den Gedanken, die man sich zuerst machen muß. Dabei geht es um grundlegende Themen wie Storytelling und praktische Tipps wie zum Beispiel Archivierung.

Das zweite Kapitel (Bilder beurteilen) ist etwas grundsätzlicher und nicht nur für die Gestaltung eines Buches notwendig. Bei der Bildauswahl werden nicht ausschliesslich fotografisch-gestalterisches Elemente berücksichtigt, sondern auch die Selektion in Zusammenspiel des gesamten Projektes erläutert. Diese Gedanken sind meines Erachtens auch bei der Konzeption einer Ausstellung interessant.

Das dritte und ausführlicheste Kapitel behandelt dann die Gestaltung selbst. Der Leser taucht ein in die Welt des Layout. Begriffe wie Satzspiegel, Raster und Typografie werden ausführlich erläutert. Kleine Übungen zum Erkennen von Layoutelementen helfen dem ungeübten Leser sich mit der Materie vertraut zu machen.

Bemerkenswert bei dem Buch ist die Software unabhängige Darstellung des Thema. Auch hier lassen die Autoren dem Leser jede Möglichkeit: wenn man das Prinzip der Gestaltung verstanden hat, kann man es mit (meist teuren) professionellen Softwarelösungen oder (zumindest in Teilen) auch mit den von Druckereien oft ausgelieferten Gestaltungsprogrammen anwenden.

Am Ende eines jeden Kapitel gibt es eine kurze Zusammenfassung, die dem Leser hilft, noch einmal zu überprüfen, ob er das Thema verstanden hat. Bildbeispiele und kleine Skizzen verdeutlichen die unterschiedlichen Themen. Und natürlich ist die Verarbeitung des Buches, wie bislang bei allen Büchern, die ich aus dem Verlag kenne, über jeden Zweifel erhaben.

Inhalt - Das Fotobuch - Nina und Eib Eibelshäuser

Fazit:

Der professionelle Umgang mit dem Thema „Layout“ ist an mir bislang vorüber gegangen und ich habe Design bisher beurteilt, wie ich Wein beurteile: Schmeckt mir oder schmeckt mir nicht! Die theoretischen Grundlagen fehlten mir komplett, Begriffe wie Raster und Typografie konnte ich bestenfalls grob einordnen. Das änderte sich mit der Lektüre von diesem Buch.

Mir gefällt dabei besonders, dass das Thema „Gestaltung“ mit Fotografie verknüpft wird. Sicherlich gibt es andere Möglichkeiten, Design zu lernen. Für uns Fotografen, die gerne ihre privaten Bilder schöner präsentieren oder eigene Projekte in Form von Bildbänden veröffentlichen wollen, hilft diese Verknüpfung enorm. Das Buch beschäftigt sich detailliert mit der Thematik. Für die Umsetzung eigener Projekte ist es aus meiner Sicht sowohl als Lehrbuch aber auch als Nachschlagewerk mehr als nützlich.

Podcast:

Im Podcast quatschen wir drei über das Buch, die Umsetzung einer Fotografieprojekte und streifen dabei auch das von Nina und Eib publizierte „Portraitmagazin“.

Hört rein:

Empfehlungen von Nina und Eib:

Yuval Noah Harari – Homo Deus: Eine Geschichte von Morgen (Amazon * / Thalia *)

Zeit-Magazin

Michio Kaku – Abschied von der Erde (Amazon * / Thalia *)

The PhotoBookMuseum

Inhalt - Das Fotobuch - Nina und Eib Eibelshäuser

Eckdaten zum Buch:

Hardcover mit Einlegebändchen

387 Seiten

ca. 21 x 34 cm

49,90 € (D) / 51,30 € (A)

Rheinwerk-Verlag

1. Auflage – November 2020

ISBN: 978-3-8362-7612-2

Links:

Website von Nina und Eib Eibelshäuser

Portraitmagazin

Verlags-Website

Amazon-Link *

Thalia-Link *

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Vielen Dank an den Rheinwerk-Verlag, der mir ein Rezensionsexemplar des Buches zugeschickt hat und vielen Dank an Nina und Eib, für das hilfreiche und unterhaltsame Gespräch.