Dieser Beitrag ist etwas besonders. Zwar berichtet er von einem Bildband, wie soviele andere Blogpost zuvor, aber so richtig gibt es dieses Buch noch gar nicht. Ich kann es zumindest nicht in der Hand halten. Zur Zeit läuft nämlich erst eine Crowdfunding-Kampagne des Buches „Broken Body“ von Erik Schlicksbier. Nach erfolgreicher Finanzierung wird der Bildband dann gedruckt und veröffentlicht.
In der aktuellen Podcast-Episode spreche ich mit Erik über sein Projekt, die Entwicklung und die Motivation, daraus ein Bildbandprojekt mit Crowd-Funding-Unterstützern zu realisieren.
Über den Autor:
Nach dem Studium der Film- und Fernsehwissenschaften absolvierte Erik Schlicksbier eine Ausbildung zum Fotografen. Heute ist der in Kiel lebende Familienvater neben der Fotografie auch Podcaster und Dozent an der Schule für Fotografie in Hamburg und am Photo + Medienforum in Kiel.
Vorschau auf das Buch:
Zur Vorbereitung auf das Gespräch hat mir Erik eine vorläufige, digitale Version zugesandt, in der zwar noch nicht alle Fotostrecken und Texte enthalten sind, welche aber doch sehr schön den Umfang und die Idee des Buches zeigt.
Erik nimmt den Leser in dem Buch mit auf die Reise seines Projektes. In einleitenden, zweisprachigen (deutsch /englisch) Texten stellt der Fotograf die Idee und sein Vorgehen vor, die ihn seit rund 10 Jahren begleitet.
Entstanden ist der Bildband aus der Idee einer Bildstrecke zum Thema „fragil“. Animiert durch unterschiedliche Filme zeigt Erik in seinen Bildern Frauen, die irgendeine Art Handicap aufweisen. Diese Form der Einschränkung wird durch Gipse, Verbände und andere medizinische Hilfsmittel, die die Beweglichkeit von Körperteilen verhindern sollen, verdeutlicht. Mit diesen Blessuren porträtiert der Fotograf die Models in unterschiedlichsten Umgebungen. So findet sich die Surferin mit anscheinend gebrochenen Arm und Bein mit Brett am und im Meer oder die Hockeyspielerin mit Spieloutfit und Schläger in der Stadt. Andere Models werden in ihrer häuslichen Umfeld fotografiert und noch andere zeigen sich dem Fotografen im Studio nackt, nur bekleidet mit ihrem Gips. Zum Teil handelt es sich um mehrere Seiten umspannende Bilderserien, zum Teil einzelne Fotografien.
Gemeinsam haben alle Fotos, die Gestaltung in Schwarzweiß. Die Fotos werden großformatig präsentiert. Immer wieder lockern kurze Zitate und kleine Texte, die den Fortgang des Projektes erläutern, die chronologisch angeordneten Bilderserien auf. Insgesamt kommt das gesamte Projekt zur Zeit auf mind. 350 Seiten.
Ein abschliessendes Fazit möchte ich bei diesem, noch in Arbeit befindlichem Projekt nicht anfügen, dazu gehören für mich auch Haptik und Druck. Allerdings vermute ich, dass hier keine Abstriche gemacht werden, und sich die professionelle Umsetzung auch im Druck widerspiegelt.
Und so kann ich nur meinen Respekt zu einer ausdauernden Arbeit an einer beeindruckenden Serie aussprechen, die in einem spannend ausgearbeiteten Bildband endet.
Kickstarter-Kampagne:
https://www.kickstarter.com/projects/schlicksbier/broken-body
Podcast:
Im Podcast-Gespräch erläutert Erik die Idee hinter dem Bildband und die Entstehungsgeschichte. Außerdem reden wir über Nassplattenfotografie und seine Liebe zur Schreibmaschine.
Empfehlung:
Alex Timmermans – Storytelling
Podcast mit Sebastian H. Schröder
