Borkum – Nordseeinsel unter weitem Himmel

Im Lied der Ostfriesischen Jungs* heißt es „Die Insel meiner Träume ist Borkum ganz allein“. Auf mich trifft dies genau zu. Bereits als Kind habe ich die Sommerferien regelmäßig auf der Insel verbracht und die Liebe zur größten ostfriesischen Insel hat nie aufgehört. Auch wenn ich mir diverse andere Insel angesehen habe, so kam ich doch stets nach Borkum zurück. Deshalb freue ich mich, nun den Bildband „Borkum“*, der in Zusammenarbeit des Borkumers Wilke Specht, Journalist Holger Bloem und Fotograf Martin Stromann entstanden ist, vor mir liegen zu haben.

Über die Autoren

Wilke Specht ist, da er auf Borkum 1967 das Licht der Welt erblickte, ein echter Borkumer. Nach dem er auf dem Festland die Ausbildung zum Industrie-Kaufmann absolvierte und in diversen Verlagen gearbeitet hat, ging es zurück auf die Insel, wo er nun Herausgeber und Geschäftsführer des „Borkum Magazin“ und der „Borkumer Zeitung“ ist.

Holger Bloem wurde unweit von Borkum in Emden geboren. Sein Vater hat die Kriegszeiten auf der Insel verbracht und später in Urlauben die Liebe zu der Nordseeinsel seinen Kinder vermittelt. Nach der Ausbildung zum Verlagskaufmann und der Arbeit im Ostfriesischen Kurier fand Holger Bloem den Weg zum „Ostfriesland Magazin“ , das er mittlerweile als Chefredakteur leitet. Vielen ist der Name auch aus den erfolgreichen Krimis von Klaus-Peter Wolf * geläufig, da er dort auch mal mehr und mal weniger in Erscheinung tritt.

Martin Stromann wurde ebenfalls in Emden geboren. Nach seinem Pädagogik-Studium und einer kurzen Beamtenlaufbahn kam er zum SKN-Verlag und baute dort das Bildarchiv auf. Für viele ostfriesische Zeitungen dokumentiert er nun mit seinen Fotos das Tagesgeschehen. Seit über 20 Jahren fliegt er regelmäßig über Ostfriesland, den Nationalpark Wattenmeer und die ostfriesischen Insel und bringt immer wieder faszinierte Bilder mit.

Aus dem Klappentext

Borkum ist eine Insel der Superlative: Gleich drei Leuchttürme gibt es. Der Große Leuchtturm, auch Neuer Turm genannt, ist mit 60,2 Metern der höchste der drei. Borkum ist die westlichste und zugleich größte der sieben Inseln an der ostfriesischen Nordseeküste und liegt inmitten der Emsmündung. Doch damit nicht genug. Sie hat den mächtigsten Strand und ist das einzige Eiland im Hochseeklima. Das heißt, man kann sie zu Fuß übers Watt nicht erreichen. Und sehen kann man sie vom weit entfernten deutschen Festland auch nicht. Die Borkumer behaupten von ihrem Eiland, es sei der schönste Sandhaufen der Welt. Die Liebe zur Insel teilen sich die Einheimischen jährlich mit einer großen Gästeschar. Wer einmal zu leisem Meeresrauschen einen Tag in einem der bunt gestreiften Strandzelte verdöst hat oder die grüne Inselmitte auf den knapp 120 Kilometer langen Wegen erwandert hat, ist schnell ihrem Zauber erlegen. So mancher kann dann nicht mehr von Borkum lassen.

Über das Buch

In dem rund 200 Seiten starke Buch halten sich Bilder und erläuternde Textabschnitte in etwa die Waage.

Beim ersten Durchblättern fesseln einen natürlich die Bilder direkt und wenn man mag, kann man sich dann den entsprechenden Text durchlesen. Das Buch ist in 27 Kapitel unterteilt, die jeweils einen anderen Schwerpunkt haben. So lernt man zum Beispiel etwas über den renovierten Wasserturm oder die drei Leuchttürme der Insel. Besonders schön fand ich das Kapitel über das jährlich am 5. Dezember stattfindende Klaasohm-Fest. Das Buch zeigt einige Bilder und erläutert im Text die ansonsten doch sehr abenteuerliche und für Ausstehende meist unbekannte Tradition.

Fotos von Menschen findet man ansonsten in diesem Buch wenige, dafür ist beinahe jede Sehenswürdigkeit der Insel in dem Buch vertreten und viele Details, die die Insel ausmachen (wie zum Beispiel die buntgestreiften Strandzelte), sind hier zu finden. Wer möchte, kann auf den viele Luftaufnahme sein (Ferien-)Haus suchen oder mit dem Finger die letzte Radtour nach fahren.

Die Fotografien sind im klassischen Dokumentationsstil gehalten und zeigen Borkum meist im sonnigen Licht, oder in einem schönen gelb-roten Sonnenuntergangslicht. Kurze Bildunterschriften erläutern das Gezeigte.

Die Texte beschreiben historische Entwicklungen der Insel und schildern Anekdoten über die Insel und die gezeigten Sehenswürdigkeiten.

Zielgruppe

Alle Menschen, die Borkum mögen, werden dieses Buch lieben.

Fazit

Bei uns im Haushalt liegen naturgemäß viele Bücher insbesondere Bildbände herum. Aber selten hat ein Bildband generationsübergreifend soviel Interesse geweckt. Während die Kinder sich die Bilder nach bekannten Details durchblätterten und auf den Luftaufnahmen nach Spielplätzen und anderen markanten Punkten des letzten Urlaubes Ausschau hielten, blätterten meine Eltern mit ganz anderen Augen den Bildband durch und bemerkten, wie sich die Insel in den vergangenen 40 Jahren doch gewandelt hat. Somit bietet das Buch neben der Möglichkeit Urlaubserinnerungen zu wecken, auch die Dokumentation des Borkums von heute. Mir dient das Blättern als Ersatz für die frische Meeresbrise und verkürzt so die Zeit bis zum nächsten Aufenthalt auf der Insel.