Meine ersten Gehversuche in der Fotografie waren analog. Angefangen vom Umgang mit der Kamera, über die Filmentwicklung bis hin zur Arbeit in der eigenen Dunkelkammer. Und wie bei vielen war mit dem Umstieg in die digitale Welt die Filmkamera erst einmal uninteressant. Und wie ebenfalls bei vielen erlebt die analoge Fotografie aktuell ein Revival. So habe ich erst im Sommer diesen Jahres meine alte analoge Minolta SRT-101 aus dem Schrank geholt und den darin befindlichen, mittlerweile 14 Jahre alten, Film entwickelt: ein wahrlich spannendes Ereignis.

Der mitp-Verlag hat ein kleines Taschenbuch von Ludwig Schuster veröffentlicht, welches sich genau mit diesem Thema beschäftigt: Analoge Fotografie*.

Für das aktuelle Gewinnspiel hat mir der Verlag das Buch freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

Über den Autor:

Auf seiner Website findet man leider kaum weiterführende Informationen über Ludwig Schuster. Auf dem Klappentext erfährt man, dass der gelernte Informatiker zunächst die digitale Fotografie kennenlernte und dann sich selbst sein „analoges Wissen“ angeeignet hat. Dieses Wissen vermittelt er mitterweile in Workshops. Im Vorwort erfährt man, die Geschichte hinter dem Buch. Er hat auf dem Jugendmediencamp Nord-West regelmäßig den Workshop „Analoge Fotografie“ begleitet und sein Wissen im einem Skript zusammengefasst. Aus diesen ersten Notizen entstand das vorliegende Buch, um neben den Workshop-Teilnehmern auch anderen Menschen den Einstieg in die analoge Fotografie zu ermöglichen.

Aus dem Klappentext:

In diesem Buch zeigt Ihnen der Autor Ludwig Schuster, wie Sie ganz einfach den Einstieg in die Welt der analogen Fotografie schaffen. Er berät Sie bei der Auswahl einer Kamera sowie des benötigten Dunkelkammer-Equipments und gibt einen Überblick über die Besonderheiten der analogen Fotografie.

Außerdem unterstützt er Sie bei der Wahl eines passenden Films und führt Sie dann Schritt für Schritt durch Ihre erste Film-Entwicklung. Dabei nutzt er selbst aus Kaffee hergestellten Caffenol-Entwickler – völlig ungefährlich und umweltverträglich. Wie aus dem entwickelten Film dann Ihr erster Papierabzug entsteht, ist ein weiterer Schwerpunkt des Buches.

Neben den immer sehr praxisnahen Erklärungen finden Sie zusätzlich nützliches Hintergrundwissen sowie einen Einblick in die kreativen Möglichkeiten wie Abwedeln und Nachbelichten oder Doppelbelichtungen, die die analoge Fotografie auch heute noch bietet und sie wieder so beliebt gemacht haben.

Inhalt - Analoge Fotografie - Ludwig Schuster

Über das Buch:

Vor mir liegt ein rund 130 Seiten dickes Taschenbuch mit einem festen Einband, der eine angenehme Haptik besitzt. Der Einband ist vorne und hinten umgeschlagen; ich mag dies, da man sich so das Lesezeichen sparen kann. Dieses hat der mitp-Verlag jedoch auch beigelegt, in Form eines „Manuell fotografieren-Spickzettel“. Diese kleine Karte zeigt den Zusammenhang von Empfindlichkeit, Blende, Zeit und Belichtung. Dies ist für Anfänger sehr praktisch, sowohl in der analogen und digitalen Welt.

Das Buch ist in 5 Kapitel unterteilt:

  1. Fotografieren mit einer analogen Kamera
  2. Film entwickeln
  3. Abzüge erstellen
  4. Kreativ
  5. Zusammenfassung

Angefangen beim Kamera-Kauf und vorallem Tipps zum Gebrauchtkamera-Kauf erfährt der Einsteiger im ersten Kapitel eine informative Einführung in das Basiswissen der  Fotografie. Das beginnt beim Wissen über den Verschluss, die Blende und geht bis zur Wahl des richtigen Films und wie man diesen korrekt in eine Kamera einlegt.

Das zweite Kapitel beschäftigt sich dann mit dem Entwicklungs-Prozess. Ein Prozess, der aus meiner Sicht immer wichtiger wird, da die klassischen Fotolabore in den Innenstädten immer seltener werden. Schön ist, dass er mit einem Caffenol-Entwickler auch eine DIY-Alternative zu teueren Chemikalien anbietet. Diese werde ich beim nächsten Film einmal probieren. Die einzelnen Entwicklungs- und Fixierschritte werden detailliert beschrieben.

Das dritte Kapitel steht ganz in Fokus der Dunkelkammer. Auch hier werden detailliert die notwendigen Materialien beschrieben und der Autor gibt Tricks, wie man den entwickelten Film aufs Papier bekommt, zum Beispiel die Verwendung von Belichtungsstreifen oder die Erstellung von Kontaktabzügen.

Im vierten Kapitel werden dann kurz kreative Methoden in der analogen Fotografie vorgestellt, zum Beispiel das gezielte Nachbelichten oder das Abwedeln dunkler Bildpartien.

Interessant ist das letzte Kapitel, dort werden noch einmal die wichtigsten Tabellen aus den vorherigen Kapiteln (wie z.B. das Rezept für den Caffenol-Entwickler oder die Belichtungszeiten) zusammengefaßt. Wer also beim Entwicklen noch einmal kurz nachschlagen möchte, wird hier flott fündig.

In einem kurzen Anhang findet man als sinnvolle Ergänzung noch Hilfe bei Problemen oder auch Internetlinks für Bezugsquellen.

Inhalt - Analoge Fotografie - Ludwig Schuster

Zielgruppe:

Das Buch richtet sich an alle, die sich einmal an die analoge Fotografie heranwagen wollen

Fazit:

Interessant ist die Vita des Autors, anders als viele Andere, hat erst mit der digitalen Fotografie angefangen und dann quasi den Schritt zurück in die analoge Welt gewagt. Auch mich hat der analoge Funke gepackt, aber nur in Teilen. So mag ich das bewußte Fotografieren mit einem 36er Film, ermahnt einen dies, sich genau auf das Bild, die Belichtung und somit die Qualität des Fotos zu konzentrieren. Auch die Schritte für die Filmentwicklung im Buch halte ich für sinnvoll, um so unabhängig von Laboren an die Fotos zu gelangen. Auch wenn ich meine Zeit in der Dunkelkammer nicht missen möchte, so wäre mir dies heute doch zu zeitaufwendig. Nicht verhehlen möchte ich jedoch, dass es ein tolles Gefühl ist, wenn aus einem weißen Fotopapier im Entwicklungsbad langsam ein Bild entsteht, dass man quasi selbst hergestellt hat. Wer sich ernsthaft überlegt, sich mit der Materie zu beschäftigen, dem sei neben der Investition diverser Materialien auch der Kauf dieses Buches empfohlen, um so eine praktische Anleitung für sein Vorhaben zu haben.

Seite - Analoge Fotografie - Ludwig Schuster

Eckdaten zum Buch:

Taschenbuch

135 Seiten

12,3 x 1,5 x 18,3 cm

mitp-Verlag

19,99 €

ISBN: 978-3-95845-583-2

Leseprobe

Links:

Website von Ludwig Schuster

Verlag-Website

Amazon-Link*

*Affiliate-Link


Das Buch wurde mir vom mitp-Verlag als Rezensionsexemplar überlassen. Vielen Dank dafür.